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Multinationale Unternehmen und lokale Wissensbasis - eine evolutionsorientierte Perspektive: Regionale Varianten beruflicher Erstausbildungsaktivitäten in Deutschland

Antragstellerinnen / Antragsteller Professorin Dr. Martina Fuchs; Professor Dr. Matthias Pilz
Fachliche Zuordnung Humangeographie
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 422774243
 
Wirtschaftsgeographische Forschung beschäftigt sich mit Wissen als Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit von Betrieben und Regionen. Dabei wurde zwar schon früh auf die Relevanz der anwendungspraktischen Ausbildung für lokale Wissensbasen hingewiesen, diese aber kaum systematisch erforscht. In diesem Vorhaben richtet sich der Blick auf berufliche Erstausbildungsaktivitäten als Schnittstelle zwischen lokalem Arbeitsmarkt und betrieblichen Bedarfen. Untersucht werden duale Berufsausbildung und duales Studium. Für diese Aktivitäten gibt es - aus geographischer Sicht relevant - einen institutionell breiten Spielraum zwischen verschiedenen Regionen Deutschlands. Für die jeweiligen Varietäten vor Ort dürften branchenbezogene Besonderheiten eine Rolle spielen, aber auch die lokalen Stakeholder und gemeinsame ausbildungsbezogene Initiativen. Der Fokus liegt auf ausländischen Niederlassungen, weil diese potentiell relevante, aber unbekannte Akteure bei Erstausbildungsaktivitäten darstellen, mit jeweils branchenbezogenen regionalen Schwerpunkten. Es ist evident, dass sich Erstausbildungsaktivitäten immer wieder ändern, seien Betriebe oder andere lokale Stakeholder die Treiber. Die Gründe für den Wandel liegen in ökonomischen Erfordernissen, wie betrieblichem Wachstum oder Innovationen begründet, aber auch in teils divergierenden Deutungsmustern z.B. über die Rolle der Erstausbildung als Beitrag zur lokalen Wettbewerbsfähigkeit bzw. zur Senkung von Jugendarbeitslosigkeit. Um die zeitliche Dynamik der Interaktion von Betrieb und regionaler Umwelt systematisch zu erfassen, folgt dieses Vorhaben einer Sichtweise, die von der evolutionsorientierten Wirtschaftsgeographie inspiriert ist. Es werden dabei ‚Formationen‘ von Akteurskonstellationen und jeweils relevante ‚Kompetenzbündel‘ identifiziert. Das Vorhaben fragt danach, wie sich ausländische Unternehmensniederlassungen in der dualen Erstausbildung und im dualen Studium in verschiedenen Regionen Deutschlands engagieren, und welche evolutionären Formationen von Akteursarrangements dabei anzutreffen sind und die ausbildungsbezogenen Aktivitäten erklären. Da Direktinvestitionen aus verschiedenen Herkunftsländern regionale Schwerpunkte aufweisen, stehen - neben einer Gesamtübersicht über Deutschland - Hamburg, Frankfurt, Düsseldorf, Köln, München und Stuttgart im Vordergrund. Die Gesamtsituation wird über eine Datenbankanalyse erhoben, die regional differenzierenden Studien (Pilotstudie und Haupterhebung) mittels qualitativer Herangehensweisen, wobei systematisch Perspektiven und Methoden von Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftspädagogik verbunden werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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