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Feuerregime in einer sich erwärmenden Welt: Die Rolle von Pflanzenmerkmalen für die Widerstandsfähigkeit gegen Feuer im eurasischen borealen Wald.

Fachliche Zuordnung Forstwissenschaften
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 423053025
 
Feuer kann drastisch negative Auswirkungen auf Gesellschaft und Umwelt haben. Trotzdem ist Feuer ein integraler Bestandteil von Ökosystemen und kontrolliert evolutionäre und ökologische Prozesse in vielen Biomen. Für boreale Wälder werden durch die Klimaerwärmung häufigere und schwerwiegendere Feuer erwartet. Dies ist von grundlegender Bedeutung, da boreale Wälder ein Drittel der globalen bewaldeten Fläche darstellen. Der größte Teil davon befindet sich in Russland (hauptsächlich Sibirien). Der Schweregrad des eurasischen Waldbrandregimes wird als niedrig oder mittel eingestuft. Die Variabilität innerhalb der Region ist aber hoch. Diese ist höchstwahrscheinlich verknüpft mit den dominanten Baumarten. Ein umfassendes Verständnis davon wie genau die Vegetationszusammensetzung und –eigenschaften das Feuerregime bestimmen ist nicht vorhanden. Ein grundlegendes Problem ist, dass viele ökologische Prozesse über Dekaden bis zu Jahrtausenden ablaufen und daher keine direkten Beobachtungen existieren. Dies und der Fakt dass die Geschichte von Feuer in den sibirischen borealen Wälder schlecht dokumentiert ist führt zu großen Unsicherheiten im Verständnis i) des Toleranzbereichs sibirischer borealer Arten; ii) der Pflanzenmerkmale, die Widerstandsfähigkeit und die Regenerationsfähigkeit nach Feuer beeinflussen und iii) der Verknüpfungen und Feedbacks, die Änderungen im Feuerregime mit Vegetationsänderungen verbinden. In diesem Projekt werde ich einen innovativen, inter-disziplinären Ansatz entwickeln, der sich an dem Verständnis ausrichtet wie Interaktionen zwischen Feuerregime und Pflanzenmerkmalen die Verteilung der eurasischen borealen Wälder bestimmen. Der Ansatz wird neue fossile Datensätze über Feuer, Vegetation und Klima von bisher unbeprobten Gebieten im borealen Eurasien mit Informationen über mit Feuer in Verbindung stehenden Pflanzeneigenschaften aus Datenbanken verbinden. Durch statistische Ansätze werden Einflussfaktoren für Verschiebungen in Feuerregimen und Feuer-Vegetations Feedbacks bestimmt und verstanden. Die Ergebnisse diese Projektes werden i) empirische Toleranzbereiche wichtiger eurasischer borealer Arten gegenüber Feuerhäufigkeit und -schweregrad quantifizieren; ii) Pflanzenmerkmale, die in Verbindung mit der Widerstands- und Regenerationsfähigkeit stehen identifizieren und testen ob diese räumlich und zeitlich homogen sind; und iii) bestimmen wie Feuerregime Zustandsänderungen borealer Wälder kontrollieren. Das Projekt wird Empfehlungen darüber erarbeiten, wie widerstandsfähige Landschaften gestärkt werden können und wie potentielle Auswirkungen von Feuer durch Pflanzenmerkmale, gemanagt werden können. Diese sind relevant für Fachspezialisten, aber auch für Feuermodellierer, Stakeholder und Umweltmanager.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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