Neurale Korrelate visuell-räumlicher Aufmerksamkeit: Modulation durch das zugrunde liegende Aktivierungsniveau
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Es gibt Hinweise, dass Störungen selektiver Aufmerksamkeitsleistungen wie sie beispielsweise nach Schlaganfällen entstehen oft durch eine mangelnde „Grundaktivierung“ der Aufmerksamkeit erklärt werden können. Ziel unseres Projekts war die Untersuchung dieses Zusammenhangs im gesunden menschlichen Gehirn mittels funktioneller Bildgebung. Es wurden drei Experimente durchgeführt in denen die „Grundaktivierung“ der Aufmerksamkeit verändert wurde und die Effekte dieser Veränderungen auf die Hirnaktivität untersucht wurden. Im ersten Experiment mussten wir feststellen, dass kurze laute Geräusche nicht zu einer Veränderung der Grundaktivierung führen. Wir haben deshalb in diesem Experiment einen anderen für Aufmerksamkeitsleistungen wichtigen Faktor, die Genetik untersucht und herausgefunden´, dass eine Variation in einem bestimmten Gen (ein cholinerges Rezeptorgen, CHRNA4) dazu führt, dass unterschiedliche Aufmerksamkeitsnetzwerke benutzt werden. Im zweiten Experiment konnten wir zwei Netzwerke identifizieren, ein eher motivationales und ein eher aktivierendes Netzwerk, welche benötigt werden, wenn die Aufmerksamkeit bei langweiligen Aufgaben abschweift. Inwiefern diese Netzwerke bei Patienten geschädigt sind müsste in Folgestudien geklärt werden. Im dritten Experiment, in dem wir die Effekte von Stress auf Aufmerksamkeit untersuchen wollten konnten wir zeigen, dass Stress zwar keine nennenswerten Effekte auf Aufmerksamkeitsprozesse hat, dafür aber gedächtnisabhängige Aktivität beeinflusst.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
- Brain areas involved in attentional effort in a vigilance task
Breckel T., Giessing C., Thiel C.M.