New Directions in Film Historiography: Digital Tools and Methods in Film and Media Studies
Final Report Abstract
Wie beeinflusst der digitale Wandel unser Verständnis von und den Umgang mit Film- und Kinogeschichte? Dies war die zentrale Frage des internationalen Netzwerks, dem insgesamt 15 Wissenschaftler:innen unterschiedlicher Statusgruppen aus verschiedenen Ländern (Deutschland, Luxemburg, Schweiz, Niederlande, Belgien, USA) angehörten. Obwohl bereits in den 1960er und 1970er Jahren computergestützte Ansätze zur (Film-)Geschichtsforschung verwendet wurden, ist insbesondere in den vergangenen zehn Jahren eine verstärkte Anwendung und Reflexion digitaler Tools und Methoden zur Recherche, Analyse, Präsentation und Interpretation von Filmkultur zu beobachten. Ausgehend davon, dass die damit verbundenen epistemischen, konzeptionellen und methodologischen Bedingungen gegenwärtiger Wissensproduktion nur kollaborativ und transdisziplinär verstanden werden können, brachte das Netzwerk eine Vielzahl exemplarischer Forschungsprojekte und internationaler Expert:innen aus verschiedenen Disziplinen (u.a. Geschichtswissenschaft, Critical Data Studies, Bibliotheks- und Archivwissenschaften, Informatik, Digital Humanities), Institutionen und Kulturerbeeinrichtungen zusammen. In regelmäßigen Workshops wurde die Bedeutung und Funktion digitaler Tools und Methoden sowohl auf theoretischer Ebene als auch anhand konkreter Anwendungen erprobt und analysiert. Die Arbeitsschwerpunkte umfassten kuratorische Herausforderungen im Umgang mit filmographischen Daten in Archiven, digitale Hermeneutik und die kritische Erprobung datenbasierter Anwendungen in Hands-on-Sessions, Lehr-Lern-Konzepte für den Einsatz digitaler filmhistoriographischer Methoden sowie Datenvisualisierungen in den Geisteswissenschaften. Die Aktivitäten des Netzwerks haben maßgeblich dazu beigetragen, den transdisziplinären Austausch zu vertiefen und die digitale Filmgeschichtsschreibung als Forschungsbereich im nationalen und internationalen Kontext der Film- und Medienwissenschaft sowie angrenzender Disziplinen zu stärken. Zudem konnten wichtige Impulse für weitere Kollaborationen und Folgeprojekte gegeben werden. Die Ergebnisse des Netzwerks werden unter dem Titel Digital Film Historiography. Concepts, Tools and Practices, hrsg. von den Netzwerkmitgliedern Sarah-Mai Dang, Tim van der Heijden und Christian Gosvig Olesen, in der Reihe Studies in Digital History and Hermeneutics, hrsg. von Andreas Fickers, bei De Gruyter 2024 veröffentlicht.
Publications
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„Achive Title Unidentified. Screening and Identifying Unidentified Material from the Bundesarchiv’s Collection“, Workshopbericht, International Federation of Film Archives, 22.11.2019
Adelheid Heftberger
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„Conference report Doing Digital Film History“, Konferenzbericht, 12.12.2022
Theodoros Georgiakakis
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Doing Digital Film History.
Dang, Sarah-Mai; van der Heijden, Tim & Olesen, Christian Gosvig (Eds.)
