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Küsten- und Ästuar-Sedimente als Archive für Flut-induzierten Schadstofftransport in sommerfeuchten subtropischen / tropischen Flüssen – Eine Machbarkeitsstudie
Antragsteller
Professor Dr. Frank Lehmkuhl; Professor Dr. Jan Schwarzbauer
Fachliche Zuordnung
Hydrogeologie, Hydrologie, Limnologie, Siedlungswasserwirtschaft, Wasserchemie, Integrierte Wasserressourcen-Bewirtschaftung
Physische Geographie
Physische Geographie
Förderung
Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 423690112
Eine vorangegangene Machbarkeitsstudie konzentriert sich auf die Hochflutbereiche von zwei Flüssen, dem Adyar und Cooum River, in der Stadtregion von Chennai (Tamil Nadu, Indie). Es wurden drei Hauptergebnisse erreicht: (i) Die urbanen Hochflutregionen in Chennai zeigen keine signifikanten Ablagerungsregionen von sedimentgebundenen Schadstoffen; (ii) ein breites Spektrum von Schadstoffen konnte trotzdem ermittelt werden, jedoch mit vergleichsweise niedrigen Konzentrationen und (iii) insbesondere bei den organischen Schadstoffen konnten einige quellenspezifische und daher indikative Komponenten gefunden werden. Die Hauptfrage, wo die Masse der urbanen Schadstoffe akkumuliert werden, bleibt jedoch bestehen.Daher fokussiert dieser Verlängerungsantrag jetzt auf die Sedimentarchive der Küsten- und Ästuarbereiche der beiden Flüsse als Hauptsedimentationsregionen, die damit geeignete Archive darstellen sollten. Ein erstes Ziel ist die Identifikation von Sedimentarchiven, die das monsunal gesteuerte Herausspülen der Schadstoffe in die Mündungsbereiche von Chennai repräsentieren. Dabei steht die Interaktion zwischen urbanen Emissionen mit den Rückstaubereichen in den Ästuaren im Fokus. Des Weiteren soll die Belastungshistorie mittels spezifischer Markersubstanzen, die die unterschiedlichen Emissionsquellen entlang der beiden Flüsse insbesondere im Stadtbereich reflektieren, ermittelt werden. Drei verschiedene Untersuchungsregionen in den beiden Mündungs- und benachbarten Küstenbereichen sollen als potentielle Langzeitarchive für Schadstoffe aus den Flüssen untersucht werden. Dies umfasst die direkten Mündungsbereiche (Hochflutbereiche und Inseln) sowie die Küsten- und die Rückstaubereiche in der Pulical Lagune sowie bei Muttukadu, die beide durch den Buckingham Kanal mit den urbanen Flüssen verbunden sind. Die geochemische Zusammensetzung der Mündungs-, Rückstau- und Küstensedimente sowie deren Eignung als Sedimentarchive in einem Zusammenspiel von Akkumulation und Umlagerung für Schadstoffe dieser beiden Flüsse soll getestet werden. Die Belastungsentwicklung der beiden Flüsse in Chennai soll exemplarisch mittels Indikatorsubstanzen und –elemente an ausgewählten Bohrkernen aufgezeigt werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen