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Die höheren Formanten bei ausgebildeten Kinder-Singstimmen

Subject Area Musicology
Term from 2007 to 2010
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 42410094
 
Final Report Year 2009

Final Report Abstract

In meinem Forschungsjahr an der Königlich-Technischen Hochschule Stockholm, Abteilung für Sprache, Stimme und Gehör, habe ich typische akustische Eigenschaften von ausgebildeten Kinder-Singstimmen bestimmt und Unterschiede zwischen Knaben- und Mädchenstimmen gesucht. Es liegen Durchschnittswerte für Jitter, Shimmer, Glottal-to-Noise-Excitation Rate, für die ersten fünf Formanten im Vokal /a/ und für den Schlussquotienten vor. Die wichtigsten über die Zahlenwerte hinausgehenden Ergebnisse meiner Arbeit lassen sich wie folgt zusammenfassen: • Expertenhörer können die Stimmen von Mädchen und Jungen vor dem Stimmwechsel unterscheiden. Diese Unterschiede werden allerdings durch die sängerische Ausbildung der Kinder überlagert: Die akustischen Unterschiede zwischen Jungen, die in verschiedenen Chören ausgebildet wurden, sind größer als die zwischen Jungen und Mädchen, die auf die gleiche Weise ausgebildet wurden. • Obwohl häufig angegeben wird, Mädchen- und Knabenstimmen würden sich vor allem in der Stimmqualität unterscheiden (z. B. seien Mädchenstimmen „hauchiger" oder „dünner" als Knabenstimmen), haben sich die Hörer in meinen Untersuchungen nicht an solchen Parametern orientiert. • Für die Hörer war bei der Klassifizierung von Beispielen als Knaben- oder Mädchenstimmen vor allem entscheidend, in welchen charakteristischen Frequenzbereichen die Obertöne eines gesungenen Tons verstärkt werden. Diese lagen - jedenfalls was die Frequenzen oberhalb von ca. 2500 Hz angeht - bei Jungen typischenweise etwas tiefer als bei Mädchen. • Mehrere meiner Ergebnisse deuten darauf hin, dass Jungen schon vor dem Stimmwechsel längere Stimmlippen haben als Mädchen. Es sind jedoch auch andere Eridärungen denkbar. • Ein im Prinzip besonders aussagefähiger Messwert, der angibt, wie lange die Stimmlippen im Verhältnis zur Gesamtschwingung geschlossen sind, erwies sich als besonders problematisch. Einerseits ergaben meine Untersuchungen, dass dieser Wert bei Knabenstimmen typischerweise niedriger liegt und von den Hörern auch zur Unterscheidungen von Knabenund Mädchenstimmen verwendet wird, andererseits ist dieser Messwert besonders schwierig zu ermitteln und der Messfehler vermutlich relativ groß.

Publications

  • "Voice source characteristics of Boys' and Giris' singing voice". 6th International Conference on Voice Physiology and Biomechanics, 6.-9.8.2008, Tampere
    Ann-Christine Mecke
  • „Junge, Mädchen, Mann oder Frau - Ergebnisse zweier Hörertests". 2. Freiburger Stimmforum, 18.-19.4.2008, Freiburg
    Ann-Christine Mecke
  • „Professionelle Kinderstimmen: Was das ist und was sie auszeichnet". Internationaler Kongress für Musikphysiologie und Musikermedizin, 26.-28.3.2009, Freiburg
    Ann-Christine Mecke
 
 

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