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COMP-spur Effekte: ein sprachvergleichender und psycholinguistischer Ansatz

Antragstellerin Dr. Ankelien Schippers
Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 424443710
 
In diesem Projekt wird der sogenannte ‘COMP-Spur’-Effekt erforscht. Dieser Effekt besteht daraus, dass im Englischen und einigen anderen Sprachen ein Komplementierer (z. B. „dass“, „ob“) nicht direkt von einer leeren Subjektposition gefolgt werden darf. Dies ist u. a. der Fall, wenn das Subjekt ein Fragewort ist, das in einem höheren Satz vorangestellt worden ist: [Who do you think [that met Tom]] = ungrammatisch, [Who do you think [met Tom] = grammatisch. Angenommen wird, dass der COMP-Spur-Effekt universal ist. Es ist jedoch auch behauptet worden, dass der Effekt in der Deutschen und Niederländischen Sprache abwesend sei. Außerdem ist bisher keine befriedigende, sprachübergreifende Erklärung für diesen Effekt vorgestellt worden. Es gibt Indizien, dass der Effekt nicht von einem einzelnen Faktor verursacht wird, sondern von einer Kombination unterschiedlicher Faktoren, wovon einige sprachverarbeitungsbezogen sind. Das Ziel dieses Projektes ist, die einzelnen Faktoren, die zum COMP-Spur-Effekt beitragen, zu ermitteln, was zu einer eindeutigen Analyse dieses Effekts leiten soll.Im Rahmen des Projekts wird die Hypothese geprüft, dass die Deutsche und die Niederländische Sprache auch einen COMP-Spur-Effekt zeigen, allerdings in einem schwächeren Maße. Eine zweite Hypothese, die geprüft wird, ist, dass die Stärke des Effekts abhängig ist von verarbeitungsbezogenen Faktoren, die wiederum abhängig sind von typologischen Eigenschaften, spezifisch Wortstellung und Kasusmarkierung. Diese Hypothesen werden überprüft durch eine Kombinierung von experimentellen quantitativen Satzbeurteilungsdaten mit On- und Offline-Methoden, spezifisch Lesezeitmessungen und Satzverständnis. Für die englische Sprache wird noch eine dritte, neue Hypothese überprüft, und zwar, ob der eingebettete Satz in Fragesätzen wie [Who do you think [met Tom]] eine Art Pseudorelativsatz ist, wobei das Fragewort (who) das Pronomen ist, worauf der Relativsatz sich bezieht. Eine der Vorhersagen, die hieraus folgt, ist, dass das Fragewort Akkusativkasus (whom) zeigen kann, unter der Annahme, dass es ein Argument des Hauptsatzes ist. Diese Hypothese wird getestet durch eine Satzbewertungsaufgabe und eine Produktionsaufgabe.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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