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EASY-BRAILLE – Elektrothermisches Aktorsystem für bistabile hybride Braille-Flächendisplays

Fachliche Zuordnung Mikrosysteme
Förderung Förderung von 2019 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 424639153
 
Die Miniaturisierung des Computers hat es dem Menschen ermöglicht, zu jeder Zeit auf sehr viele Informationen zuzugreifen und diese zu nutzen. Fast 285 Millionen Menschen weltweit sind aufgrund von Störungen des visuellen Sinneskanals von dieser Entwicklung weitgehend ausgeschlossen. Blinde und sehbehinderte Menschen nutzen zum Lesen von Texten in digitalen Medien Braille-Zeilen, die mit Computer-Tastaturen verbunden oder darin integriert werden können. Komplexere Informationen, wie z.B. Grafikelemente oder Tabellen, können bisher nicht vollständig dargestellt werden. Somit besteht ein Bedarf für graphikfähige großflächige taktile Systeme im Raster der Braille-Schrift, die eine kompakte und flache Bauweise aufweisen und mit geringer elektrischer Energie betrieben werden können.In diesem Projekt soll ein völlig neuartiges Aktorkonzept erforscht werden. Das Flächendisplay arbeitet dabei bistabil. In einer großen Displayfläche werden horizontal wirkende in-plane Aktoren integriert, die während einer Programmierphase für die zu liftenden taktilen Bildpunkte einen in-plane Aktor als Spacer zwischen Pin und Hubaktor einfügen. Die Programmierung erfolgt während der out-of-plane Aktor in abgesenkter Position ist. Nach der Programmierung wird der out-of-plane Aktor inaktiv, so dass die Rückstellfeder die Pins liftet. In einer oberen Antriebslage sind elektrothermische in-plane-Aktoren in zwei Schichten platziert. In der zweiten (unteren) Antriebslage werden federnd aufgehängte Tauchspulantriebe angeordnet, die eine vertikale Bewegung der Hubstifte ermöglichen. Da die Miniaturisierbarkeit von Tauchspulantrieben technologisch begrenzt ist, ist vorgesehen mehrere Hubstifte (z.B. 16 Pins) gleichzeitig mit einem Hubantrieb zu heben und zu senken. In diesem Projekt sind die Potentiale und Grenzen von zwei verschiedenen kooperierenden Aktorsystemen mit unterschiedlicher räumlicher Auflösung zu erforschen.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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