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Ökonomische Entscheidungen von Gruppen: Eine experimentelle Analyse der Effekte von Gruppengröße und Geschlechterzusammensetzung.

Fachliche Zuordnung Wirtschaftstheorie
Förderung Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 424856187
 
Viele Entscheidungen in Firmen oder Organisationen, aber auch Alltagsentscheidungen werden nicht von Individuen, sondern zusammen von Mitgliedern einer Gruppe getroffen. Beispiele sind das Lösen von komplexen Problemen, das Ausarbeiten von Strategien, die Einhaltung von Regeln ("compliance") in Firmen und Organisationen und das Verhandeln mit anderen Parteien. Dieses Projekt beschäftigt sich mit zwei zentralen Forschungsfragen über das Entscheiden in solch informellen Gruppen:1.) Wie wirkt sich die Gruppengröße systematisch auf die Entscheidung der Gruppe aus? Die große Mehrzahl der existierenden experimentellen Studien über Gruppenentscheidungen beschränkt sich auf Zweier- und Dreiergruppen und den Vergleich mit individuellen Entscheidungen. Sehr wenig ist über die Effekte bekannt, welche entstehen, wenn die Gruppengröße systematisch von zwei auf drei oder auf mehr Mitglieder erhöht wird. Dies sind jedoch empirisch relevante Situationen, da Teams in Firmen und Organisationen oft größer sind als Zweier- oder Dreiergruppen. Außerdem werden gegenläufige Effekte durch die Steigerung der Gruppengröße erwartet, sodass unklar ist was eine optimale Gruppengröße sein könnte. 2.) Wie wirkt sich die Geschlechterzusammensetzung auf die Entscheidung der Gruppe aus? Es existiert eine umfangreiche experimentelle Literatur über den Einfluss von unterschiedlichen Präferenzen der Geschlechter auf individuelle Entscheidungen. Es gibt jedoch keine systematische Evidenz darüber, ob sich diese individuellen Geschlechterunterschiede in Gruppenentscheidungen verstärken oder abschwächen. Durch die Analyse der Effekte der Geschlechterzusammensetzung in Gruppen mit mehr als zwei Mitgliedern, können wir diese Thematik beleuchten und insgesamt zum besseren Verständnis von Geschlechterunterschieden in ökonomischen Entscheidungssituationen beitragen. Um die oben skizzierte Lücke in der Literatur zu schließen, planen wir in einem ersten Schritt fünf Labor-Experimente mit informellen Gruppenentscheidungen von Gruppen unterschiedlicher Größe. Dabei konzentrieren wir uns auf drei unterschiedliche Entscheidungsbereiche (problemlösend, einschätzend/werturteilend, strategisch), um Evidenz für verschiedene Aufgabentypen zu liefern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Neuseeland
Kooperationspartner Professor Dr. Eberhard Feess
 
 

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