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Grammatische Arealität in Nordeuropa und Norddeutschland (GrammArNord)

Fachliche Zuordnung Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 425221329
 
Das Projekt untersucht erstmals systematisch die areale Verteilung grammatischer Strukturmerkmale im kommunikativen Raum in germanischen Sprachen und Varietäten Nordeuropas sowie Norddeutschlands, insbesondere Deutsch sowie die festlandskandinavischen Sprachen Dänisch, Norwegisch und Schwedisch.Diese Sprachen haben einander durch vielfältige Sprachkontakte stark beeinflusst. Zugrunde liegt deshalb die Hypothese, dass sich im Untersuchungsgebiet Verteilungsmuster identifizieren lassen, die vor allem auf Ebene von Dialekten und anderen Nonstandardvarietäten sprachliche Arealbildung quer zu Sprachen- und Sprachfamiliengrenzen belegen. Soweit dies der Fall ist, wird außerdem die Hypothese untersucht, dass sie sich auf kontaktbedingte Konvergenz im Kontext der einschlägigen deutsch-nordischen Kontaktszenarien zurückführen lässt.Arealität wird dabei entsprechend einer variationssensitiv-arealtypologischen Herangehensweise als Distribution von Strukturmerkmalen über im kommunikativen Raum lokalisierte Languoide (d. h. geographische/soziale/funktionale Varietäten, Einzelsprachen und Sprachengruppen) modelliert und in einer ontologiebasierten Wissensbasis im Sinne des Semantic Web digital erfasst. Empirisch basiert das Projekt auf einer systematischen Auswertung verfügbarer dialektologischer, soziolinguistischer, kontaktlinguistischer, sprachgeschichtlicher sowie grammatischer Forschungsliteratur, die sich auf den Sprachstand zwischen ca. 1850 und der Gegenwart bezieht.Daraus ergeben sich folgende konkrete Teilziele:a. die (Weiter-)Entwicklung eines linguistischen und eines digitalen Modells von Arealität im kommunikativen Raum;b. die Erfassung und Dokumentation relevanter grammatischer Merkmale in ihrer arealen Verteilung im kommunikativen Raum;c. die variationssensitiv-arealtypologische Auswertung der Daten sowie ihre automatisierte Kartierung mithilfe digitaler Kartographie;d. bei kontaktbedingter Arealbildung die kontaktlinguistische Perspektivierung vor dem Hintergrund einschlägiger Kontaktszenarien.Nach Abschluss des Projekts sollen Daten und Ergebnisse sowohl als Linked Open Data als auch über eine Projektwebsite öffentlich zugänglich gemacht werden, die als ein digitaler sprachübergreifender Sprachatlas konzipiert ist. Angestrebt wird, dass dabei auch eine Weiterbearbeitung der Daten möglich bleibt. Hinzu kommt die Publikation ausgewählter Projektergebnisse in Zeitschriften, Sammelbänden sowie in Vorträgen bei einschlägigen deutschen und internationalen Tagungen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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