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Realismus in Japan, die Ken'yüsha ("Freunde des Tuschreibsteins") und die Erprobung der neuen Romantechniken

Subject Area Asian Studies
Term from 2007 to 2009
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 42532965
 
Die Habilitationsschrift behandelt eine wichtige, dennoch kaum bearbeitete Phase der Modernisierung der japanischen Literatur nach den ersten Kontakten der Literatur Japans mit den Literaturen des Westens (behandelter Zeitraum: 1885 - 1903). Zur Zeit der ersten Kontakte war die Literatur des Realismus die wichtigste Strömung im Westen, dennoch fällt es auf, dass in der Literaturgeschichte Japans der Realismus eine sehr untergeordnete Rolle spielt. Dies ist m.E. darauf zurückzuführen, dass die eigentliche Literatur des Realismus in Japan in einer Sprache verfasst wurde, die direkt der vormodernen Epoche entstammt. Aus diesem Grund ist diese Literatur des Realismus als solche übersehen wurde; es wurde nämlich bislang vorausgesetzt, eine Verwendung des sprechsprachlichen Duktus in der Prosa sei die Voraussetzung für eine Literatur des Realismus. Dass dies keinesfalls so sein muss, zeigt das Beispiel Frankreichs, wo die realistische Literatur ein Tempus verwendet (passe simple}, das genau so archaisch ist wie jene Formen, welche die japanischen Literaten des literarischen Zirkels Ken'yûsha ("Freunde des Tuschreibsteins") um 1890 verwendet haben. Das erste Kapitel der Habilitationsschrift definiert den Realismus und fasst den Forschungsstand in Japan zusammen. Das zweite Kapitel bespricht die Frühphase des Realismus anhand der literarischen Zeitschrift Plunderbibliothek und zeigt die Kontiuität der Genres aus der vormodernen japanischen Literatur auf. Zu diesem Kapitel gibt es ferner eine Tabelle, welche die verwendeten "Motti" (Gerard Genette) zusammenfasst. Das dritte Kapitel behandelt die Entstehung der erlebten und indirekten Rede in der Literatur der frühen 1890er Jahre. Das vierte Kapitel spricht das Problem des archaischen literarischen Idioms als Vehikel der modernen Literatur an. Das fünfte Kapitel schließlich bespricht die Späterke des Schriftstellers Ozaki Kôyô als Beispiele einer realistischen Literatur in Japan.
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