Detailseite
PervaSafe Computing: Musterbasierte tragbare Assistenten für sicherheitskritische Mensch-Computer-Interaktion in Leitwarten
Antragsteller
Professor Dr. Kristof van Laerhoven; Professor Dr. Tilo Mentler
Fachliche Zuordnung
Bild- und Sprachverarbeitung, Computergraphik und Visualisierung, Human Computer Interaction, Ubiquitous und Wearable Computing
Förderung
Förderung von 2020 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 425868829
Leitwarten sind wichtige Elemente moderner Gesellschaften, denn sie gewährleisten die Sicherheit und das Wohlbefinden von Menschen in vielen Situationen, sei es beim Einsatz von Rettungswagen, in der Verkehrsführung oder bei der Versorgung mit Strom, Gas und Wasser. Die Operateure tragen dabei große Verantwortung und sind auf passende Hilfsmittel angewiesen. Während sich Informations- und Kommunikationstechnologien in Leitwarten in den letzten 30 Jahr stark verändert haben, sind die Benutzungsschnittstellen nach wie vor hauptsächlich mit stationären Endgeräten und Anwendungen im WIMP-Paradigma-Stil verbunden. Fähigkeiten und Bedürfnissen der Operateure wird zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt.Die Ziele des Projektes decken die Research Area 1 und 2 der Ausschreibung ab und verknüpfen diese. Im Detail wollen wir: - in einem menschzentrierten und partizipativen Gestaltungsprozess Entwurfsmuster und eine Mustersprache für skalierbares Interaktionsdesign in Leitwarten entwickeln. Die Entwurfsmuster werden von den Tätigkeiten, Arbeitsabläufen und Bedürfnissen der Operateure abgeleitet. Dabei werden Normal- und Ausnahmebetrieb, Automatisierungsstufen sowie individuelles und kooperatives Arbeiten berücksichtigt (Research Area 1).- ein Rahmenkonzept für durch Leitwartenmitarbeiter zu tragende computerbasierte Assistenten entwickeln, um zu erforschen, wie solche Systeme genutzt werden können, um einerseits die zuvor genannten Entwurfsmuster zu realisieren und andererseits ihre Nutzung vor Ort und unbeobachtet zu evaluieren (Research Area 1 und 2). Teil dieser Studien ist die Abbildung kognitiver Belastung und affektiver Zustände (z.B. Stress) von Leitwartenmitarbeitern mithilfe eines tragbaren Computersystems. Es wird genutzt, um Informationsflüsse, Alarmmeldungen und andere Ereignisse adäquat zu vermitteln (Research Area 1 und 2). Leitwartenmitarbeiter werden bei der Aufgabenerledigung unterstützt, indem spezifische Arbeitsschritte erkannt werden.- die Entwurfsmuster und ihre Umsetzung mithilfe des tragbaren Assistenten unter möglichst realistischen, aber reproduzieren Bedingungen mit Leitwartenmitarbeitern zu validieren und zu evaluieren. Gebrauchstauglichkeit und Nutzungserlebnis sind dabei von besonderer Bedeutung (Research Area 2). Formative und summative Evaluationsmaßnahmen werden umgesetzt. Die Forschung zur User Experience wird geleitet von der Frage: Empfinden Leitwartenmitarbeiter einen tragbaren computerbasierten Assistenten als Bevormundung (im Sinne der Autonomie und Kompetenz) oder als Unterstützung (im Sinne der Sicherheit). Mit Blick auf die Gebrauchstauglichkeit werden expertenbasierte Verfahren und Nutzerstudien durchgeführt. Drei Szenarien prägen dabei den Gesamtprozess (Netzleitwarte, Rettungsleitwarte, Schiffsbrücke als mobile Leitwarte).Das Projekt trägt dazu bei, besser zu verstehen, welche Interaktionsformen für Leitwarten und sicherheitskritische Pervasive-Computing-Umgebungen allgemein (PervaSafe Computing) geeignet sind.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme