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Kontext- und Gemeinschaftssensitive Verkehrslösungen in Charlotteville Tobago: Auswirkungen auf die räumliche Governance
Antragstellerin
Julia Roberta Kotzebue, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Humangeographie
Humangeographie
Förderung
Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 425915783
Die Bekämpfung des Klimawandels erfordert nachhaltige und integrierte Verkehrslösungen. Bezüglich der Verkehrsentwicklung ist die räumliche Steuerung jedoch immer noch auf den motorisierten Individualverkehr ausgerichtet. In diesem Forschungsvorhaben wird räumliche Governance als Steuerung von Raumwahrnehmung, -Organisation, -Nutzung und -Funktion durch Verkehrsentwicklungsakteure verstanden. In der nachhaltigen Verkehrs- und Mobilitätforschung steht einerseits die Veränderung des individuellen Mobilitätsverhaltens in Richtung umweltfreundlicher Verkehrsformen wie Gehen, Radfahren und öffentlicher Verkehr im Mittelpunkt. Andererseits wird in der Wissenschaft darauf hingewiesen, dass die Konzentration in der Verkehrsentwicklung auf die individuellen Bedürfnisse, sowie auf räumliche Faktoren, wie eine auf den Autoverkehr ausgerichtete Ortschaft, eine Individualisierung der Gesellschaft, eine zunehmende Mobilität von Bewohnern, geringere soziale Beteiligung und gegenseitige Unterstützung in der Gemeinde befördert. Das Projekt reagiert auf den Wissensmangel bezüglich der Rolle der Gemeinschaft in der räumlichen Steuerung für eine nachhaltige Verkehrsentwicklung. Jedoch sind die Begriffe Gemeinschaft und räumliche Governance unscharf definierte Konzepte, deren Verständnis Kontext bedingt sind. Aus diesem Grund wird in dem Projekt eine webbasierte Soziales-Geokommunikationsplattform verwendet, um die Gemeinschaft und deren Verkehrsbedürfnisse zu kartieren, sowie räumliche Wahrnehmungen zu klären und nachhaltige Transportlösungen mit der Gemeinde Charlotteville in Tobago zu entwickeln. Der räumliche Fokus liegt auf dieser ländlichen Gemeinschaft der Karibikregion, da kleine Inselstaaten wie Trinidad und Tobago durch die Auswirkungen des Klimawandels erheblich benachteiligt sind und die Insel zunehmend auf den Autoverkehr ausgerichtet wird. Unter anderem wird die folgende Hauptfrage adressiert: Inwieweit beeinflusst die Entwicklung von Gemeinschafts - und kontextsensitiver Verkehrslösungen die räumliche Governance in der nachhaltigen integrierten Verkehrsentwicklung in Charlotteville, Tobago? Die empirische Grundlagenforschung soll dazu beitragen neue Erkenntnisse über die Rolle der Gemeinschaft und deren Einfluss auf die räumliche Steuerung in der Entwicklung nachhaltiger Verkehrslösungen im Karibischen Gebiet zu gewinnen.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
Trinidad und Tobago
Gastgeberin
Dr. Priya Kissoon