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Multidrug-resistente invasive, nicht-typhoide Salmonella-Erkrankungen bei Kindern: die Rolle von Trägerschaft im Menschen und Umweltkontamination in einem endemischen Erkrankungsumfeld in Kenia

Fachliche Zuordnung Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung Förderung seit 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 425959793
 
Während Lehrbuchwissen zwischen invasiver typhoider und nicht-invasiver enterischer nicht-typhoider Salmonellose (NTS) unterscheidet, treten in Subsahara-Afrika invasive Stämme von NTS (iNTS) als prominente Ursache für Blutstrominfektionen auf. Die höchste Anzahl von Fällen wird hierbei jährlich bei Kindern unter fünf Jahren, verbunden mit einer Todesrate von 20-25%, beobachtet. Darüber hinaus ist die zunehmende Antibiotikaresistenz (AMR) bei iNTS weltweit von großer Bedeutung, insbesondere in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen wird die Behandlung lebensbedrohlicher invasiver Krankheiten durch den Mangel alternativer Medikamente zusätzlich erschwert. Besorgniserregend ist außerdem, dass iNTS bedingte Infektionen mit zunehmender Prävalenz auch in Deutschland auftreten. Dauerausscheidung/Trägerschaft von Krankheitserregern tragen häufig zur Verbreitung dieser bei. Aber im Gegensatz zur gut untersuchten Langzeitausscheidung von typhoiden Salmonellen beim Menschen, ist die Trägerschaft von nicht-typhoiden Salmonellen jedoch weitaus seltener analysiert worden. Ziel des Projekts ist es daher, in einem endemischen Erkrankungsumfeld festzustellen, ob die Trägerschaft von NTS auf Haushaltsebene sowie Umweltkontamination durch NTS eine Rolle bei iNTS-Infektion spielen und welche Faktoren die zunehmende Problematik der Antibiotikaresistenz antreiben. Des Weiteren werden umfassende Genomanalysen und -vergleiche von afrikanischen iNTS-Stämmen und Stämmen aus invasiven Infektionen aus Deutschland durchgeführt. Spezifische Ziele des vorliegenden Projekts sind: 1) Bestimmung der Prävalenz sowie von Faktoren des Wirts, der Umwelt und der Krankheitserreger, welche mit einer andauernden Trägerschaft von NTS-Stämmen bei gesunden Individuen verbunden sind. 2) Beschreibung der Epidemiologie und Genomik von mehrfachresistenten iNTS-Stämmen von Patienten, Trägern und der Umwelt und der Assoziation mit andauernder Trägerschaft von iNTS-Stämmen. Durchführung von Genomvergleichen von afrikanischen iNTS-Stämmen mit Stämmen, die aus Infektionen in Deutschland stammen. 3) Bestimmung der AMR-Gene aus Haushalten und Umwelt, welche als potenzielle Quellen für Resistenzdeterminanten bei iNTS in Frage kommen. 4) Entwicklung einfacher, adaptierbarer PCR-Tools, zur verbesserten Detektion von iNTS- und AMR-Genen und Einbeziehung der lokalen Entscheidungsträger zur Minimierung von Risikofaktoren für Trägerschaft und Übertragung von iNTS und AMR. 5) Aufbau eines umfassenden Ausbildungsprogramms zur Salmonella-Klassifizierung, Subtypisierung, Genomsequenzierung, Genom- und Metagenomanalyse mit dem Ziel, afrikanischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die molekulare Detektion und Charakterisierung von Projektproben und auch langfristig zu ermöglichen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Kenia
ausländischer Mitantragsteller Professor Dr. Samuel Kariuki
 
 

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