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Verhaltensaktivierung nach dem Health Action Process Approach – Effektivität einer theoriebasierten Online-Intervention zur Verhaltensaktivierung bei Depression

Antragstellerin Dr. Lena Krämer
Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 425987318
 
Zur Behandlung von depressiven Erkrankungen hat sich die Therapieform der Verhaltensaktivierung als vergleichbar wirksam erwiesen wie kognitive Verhaltenstherapie. Das Forschungsfeld ist jedoch der Kritik ausgesetzt, dass große Heterogenität innerhalb der Interventionen besteht, die unter dem Begriff „Verhaltensaktivierung“ zusammengefasst werden. Primärer Grund für die Heterogenität ist die fehlende Theoriebasierung bei der Interventionsentwicklung: Die gängigen Manuale enthalten keine theoriebasierte Begründung für die Auswahl der Interventionstechniken.In der geplanten Studie kommt erstmals eine theoriebasierte Intervention zur Verhaltensaktivierung zum Einsatz (InterAKTIV: Internettraining zum Aktivitätenaufbau). Die theoretische Basis zur Interventionsentwicklung liefert der Health Action Process Approach (HAPA). Die Intervention wird webbasiert umgesetzt, um eine standardisierte Implementierung der HAPA-Prinzipien und eine ortsunabhängige Verbreitung zu gewährleisten. Ziel des geplanten Vorhabens ist die Überprüfung der Effektivität von InterAKTIV bei Menschen mit depressiver Erkrankung. Primäres Outcome ist der Depressionsschweregrad; sekundäre Outcomes sind Verhaltensaktivierung und HAPA-Prozessvariablen. Zusätzlich werden Moderatoren der Interventionseffekte untersucht. Ein Alleinstellungsmerkmal der geplanten Studie ist das Zugrundelegen des HAPA-Modells sowohl für Intervention als auch für Outcome-Maße.Es wird eine randomisiert-kontrollierte Studie mit parallelem Wartekontrollgruppendesign durchgeführt. Die Rekrutierung erfolgt über die Online- und Print-Medien der AOK Baden-Württemberg (Mitgliederzeitschrift, Homepage, Facebook). Es wird eine Zielstichprobe von 128 Teilnehmern eingeschlossen, die den Einschlusskriterien für die Studie entsprechen (Alter: 18-65 Jahre, Depressionsdiagnose im klinischen Interview, aktuelle keine Psychotherapie oder Psychopharmaka-Umstellung, keine Ausschlussdiagnose). Die Studienteilnehmer werden randomisiert der Interventionsgruppe (unmittelbare Teilnahme an InterAKTIV) oder der Wartekontrollgruppe (Teilnahme an InterAKTIV nach Abschluss der Follow-Up-Messung) zugewiesen. Erhebungen finden zur Baseline, acht Wochen sowie sechs Monate nach Randomisierung mittels Online-Fragebogen und Telefoninterview statt. Primäre Analysen erfolgen nach dem Intention-to-Treat Prinzip.Die Studie verknüpft klinisch-psychologische mit gesundheitspsychologischen Perspektiven und liefert einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung des Forschungsfeldes. Zudem trägt sie dazu bei, die Forschung zur Verhaltensaktivierung auch im deutschen Sprachraum zu etablieren und an internationale Entwicklungen anzuschließen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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