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Die Bedeutung von Schweinen und Hunden in der Übertragung von Ebolaviren
Antragstellerin
Dr. Sandra Diederich
Fachliche Zuordnung
Virologie
Förderung
Förderung seit 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 426013812
Ebolavirus-Infektionen verursachen im Menschen Erkrankungen verschiedener Morbidität und Mortalität. Reston Ebolavirus (RESTV) ist die einzige Ebolavirus Spezies außerhalb Afrikas die zwar Menschen infizieren kann, aber bis dato wurde nicht von Erkrankungen berichtet. Kürzlich wurde ein neues Ebolavirus, das Bombali-Virus (BOMV) in insektenfressenden Fledermäusen beschrieben. Vorkommen und Pathogenese-Potential von BOMV für Mensch und Tier ist noch unbekannt. Der zoonotische Ursprung von Ebolavirus-Ausbrüchen ist bekannt. Flughunde werden als das natürliche Virusreservoir diskutiert, die Beteiligung anderer Tierspezies in der Übertragung auf den Menschen ist noch unbekannt. Das Auftreten von RESTV in Schweinen auf den Philippinen führte zur Frage, ob Schweine empfänglich für das afrikanische Ebolavirus (EBOV) sind. In einer experimentellen Studie erkrankten die Tiere und das Virus wurde auf naive Schweine und auf nicht-menschliche Primaten, die im gleichen Raum gehalten wurden, übertragen. Allerdings bleibt die Rolle von Schweinen in der Biologie und Übertragung von Ebolaviren im Feld zu untersuchen. Erste serologische Hinweise auf Ebolavirus-spezifische Antikörper in Schweinen aus Sierra Leone, Guinea und Uganda lassen vermuten, dass Schweine in Kontakt mit Ebola- oder Ebola-ähnlichen Viren waren und infiziert wurden. Die Bedeutung von Hunden während eines Ausbruchsgeschehens bleibt unklar. In einer Pilotstudie wurden EBOV-neutralisierende Antikörper in Hunden aus Sierra Leone nachgewiesen. Dies deutet daraufhin, dass Hunde für eine Infektion mit EBOV oder verwandten Ebolaviren empfänglich sind. Zusammenfassend untermauern diese Ergebnisse die Bedeutung von weiteren serologischen und molekularbiologischen Untersuchungen. Ziel dieses Projektes ist, die Rolle von Schweinen und Hunden in der Übertragungskette von Ebolaviren näher zu untersuchen und die afrikanischen Partner bei der Erstellung einer detaillierten Risikoabschätzung zu unterstützen. In enger Kooperation mit den Partnern sollen Schweine, Hunde und Flughunde der gleichen Gegend parallel beprobt und auf zirkulierende Ebolaviren hin untersucht werden, um so Rückschlüsse auf das Übertragungspotential in Schweine- bzw. Hundepopulationen zu ziehen. Zudem ist geplant, nicht-invasive Probennahme-Techniken zu implementieren, um sichere Beprobungen während Ausbrüchen zu ermöglichen. Abgesehen von in vitro Studien zu Virus-Wirts-Interaktionen mit den verschiedenen Ebolavirus-Spezies sind Tierexperimente im Schwein geplant, durch die die Virus-Ausscheidung und somit das Potential der Virusübertragung erst untersucht werden können. Letztlich führen die Daten zur besseren Abschätzung der Beteiligung von Schweinen und Hunden in der Ebolavirus-Biologie und ermöglichen eine detaillierte Risikoabschätzung. Insgesamt soll in diese Projekt die schon bestehende Zusammenarbeit des FLI mit den Partner-Institutionen aus Guinea und Sierra Leone festigen und ein starkes intra-afrikanisches Netzwerk fördern.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Guinea, Sierra Leone
Mitverantwortliche
Professor Dr. Martin Groschup; Dr. Balal Sadeghi
ausländische Mitantragsteller
Roland Suluku, Ph.D.; Noël Tordo