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Quartiere des Ankommens. Aushandlungen von Migration und städtischem Raum in Hamburg im 20. Jahrhundert

Antragsteller Dr. David Templin
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2019 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 426017830
 
Erstellungsjahr 2023

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Forschungsprojekt untersuchte erstmals die Herausbildung und Transformation migrantischer Ankunftsquartiere sowie damit verbundene Wohnverhältnisse, ankunftsbezogene soziale Infrastrukturen, mediale Diskurse und politische Regulierungsversuche für eine deutsche Großstadt und verschiedene Migrantengruppen aus einer historischen und diachron vergleichenden Perspektive. Das Forschungsprojekt lieferte damit Impulse sowohl für die interdisziplinäre Migrationsforschung als auch für die deutsche Stadt-, Migrations- und Gesellschaftsgeschichte des Kaiserreiches, der frühen Weimarer Republik und der Bundesrepublik. Dabei hat sich gezeigt, dass die Perspektive der „Ankunftsräume“ ebenso wie die migrationsbezogene Anwendung von Infrastrukturkonzepten auch für geschichtswissenschaftliche Zugänge fruchtbar gemacht werden können. Annahmen in der gegenwartsorientierten Migrationsforschung, erst in den letzten Jahren sei es im Zuge von Suburbanisierungs- und Gentrifizierungsprozessen zu einer Diversifizierung von Ankunftsräumen gekommen, konnten dabei widerlegt werden. Mit Blick auf die Stadt- und Migrationsgeschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert hat das Forschungsprojekt am Beispiel Hamburgs exemplarisch den prägenden Einfluss unterschiedlicher Migrationsprozesse auf die Entwicklung und Transformation von Großstädten aufzeigen können. Migration war konstitutiv für die Entwicklung von Städten, aber nahm ganz unterschiedliche Formen an und war mit unterschiedlichen Zugehörigkeitskonzepten, Modi des Ankommens (aber auch des Weiterziehens bzw. Verlassens der Stadt) und gesellschaftlichen Aushandlungsprozessen und Konflikten verbunden, die im Rahmen des Projektes vergleichend untersucht wurden. Trotz unterschiedlicher historischer Kontexte ließen sich für beide Untersuchungszeiträume Ähnlichkeiten etwa in Siedlungsmustern, Raumbezügen oder Quartiersfunktionen ausmachen. Neben dem unterschiedlichen Charakter der Migrationsprozesse differierten jedoch insbesondere das Ausmaß der zeitgenössischen Wissensproduktion und der administrativen Identifizierung und politischen wie medialen Bearbeitung von Ankunftsquartieren erheblich. Für den zweiten Untersuchungszeitraum trug das Forschungsprojekt insofern zu einer „Vorgeschichte der Gegenwart“ bei, als dass in diesem Zeitraum etwa mit Blick auf die Bedeutung spezifischer Quartiere und Institutionen, aber auch die diskursive Bearbeitung und Problematisierung „migrantischer Räume“ die Grundlagen bis heute zu beobachtender Phänomene im Verhältnis von Migration und städtischem Raum gelegt worden sind.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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