Detailseite
Projekt Druckansicht

Spät Devonische Events in ozeanischen Ablagerungsräumen: Beispiele aus der Mongolei

Antragsteller Dr. Peter Königshof
Fachliche Zuordnung Geologie
Förderung Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 426055092
 
Spät Devonische Ozeananoxia und Aussterbeereignisse werden als allgegenwärtig betrachtet, und Anoxia werden als die treibende Kraft für marine Massenaussterben angesehen. Allerdings bestehen Zweifel hinsichtlich der Ursache/Wirkung Beziehung zwischen Anoxia und Aussterben im Devon, da epikontinentale Meeresbereiche und tektonische Becken des östlichen Nordamerikas und Europas generell eine ähnliche Entwicklung zwischen beiden aufzeigen, wohingegen Lokationen an anderer Stelle dies nicht tun. Somit ist unsere derzeitige Kenntnis beispielsweise hinsichtlich des F/F Events in der Hangenberg Krise durch einseitige Probenausrichtung signifikant eingeschränkt, da sich die bisherigen Untersuchungen meist auf äquatoriale epikontinentale Seewege oder passive kontinentale Schelfränder beziehen. Daher besteht die Notwendigkeit, Events in zahlreichen verschiedenen Erscheinungsformen zu untersuchen, um globale Anoxia und Aussterben und deren Steuerungsmechanismen besser zu verstehen. Der Central Asian Orogenic Belt (CAOB) ist bislang hinsichtlich spätdevonischer Aussterbeereignisse sowie der Erholung der Ökosysteme von diesen Aussterben wenig untersucht. Dies war der Grund, in der Mongolei Ablagerungen (Offener Ozean) in unterschiedlichen Terranes (Baruunhuurai Terrane und Mandalovoo– /Gurvansayhan Terrane) zu untersuchen, wo diese Aussterbeereignisse nicht notwendigerweise mit Schwarzschiefern und/oder bituminösen, schwarzen Kalken verbunden sind. Hinsichtlich des Problems der einseitigen Probenausrichtung, Biostratigraphie, Biodiversitätsveränderung als Folge von F/F Event und Hangenberg Krise konnten wir neue Ergebnisse von subtidalen bis ozeanischen Ablagerungsräumen innerhalb der CAOB präsentieren, die einen wichtigen Beitrag bezüglich Biodiversitätsmuster in isolierten Ökosystemen während globaler Klimaveränderungen und intensiver vulkanischer Aktivitäten darstellen. Letztere haben möglicherweise zu grundlegenden Veränderungen des globalen Klimas und der Biodiversität geführt. Allerdings mussten wir mit einigen Einschränkungen umgehen, was die geringen Vorkommen von Conodonten, den Ablagerungsraum sowie mächtige Vulkaniklastika betraf. Beides limitierte eine exakte stratigraphische Einordnung möglicher Äquivalente von Event Ablagerungen. Daher planen wir, neue Abfolgen in der Shine-Jinst Region in der Südmongolei zu untersuchen, die sehr wahrscheinlich zu dem Mandalovoo-Terrane gehören und somit vergleichbar sind mit dem Bayankhohuu Ruins Profil, aber deutlich bessere Conodontenfaunen enthalten. Eine entscheidende Frage hierbei wird sein, ob sich die Oberflächenwassertemperaturen während globaler Klimaveränderungen grundlegend von denen unterscheiden, die von anderen Regionen publiziert sind, beispielsweise von epikontinentalen Meeresbereichen oder Schelfregionen in Europa und Nordamerika. Hierzu werden Conodonten für Kohlenstoff- und Sauerstoffisotopen herangezogen (auch Material von letzten Expeditionen), die mit publizierten Daten verglichen werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich, Mongolei, Türkei, USA
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung