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Geometrische Praxis zwischen Vereinheitlichung und Methodenreinheit
Antragstellerin
Tabea Rohr
Fachliche Zuordnung
Theoretische Philosophie
Förderung
Förderung von 2019 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 426133767
Im Projekt soll am Beispiel der Geometrie gezeigt werden, wie die philosophische Analye mathematischen Wissens vertieft werden kann, indem die Besonderheiten einzelner Wissenschaften herausgearbeitet werden. Dazu soll auf Grundlage einer historischen Analyse des Richtungsstreits zwischen analytischer und synthetischer Geometrie dafür argumentiert werden, dass Methodenreinheit, die in der synthetischen Geometrie angestrebt wurde, wichtig für erkenntnistheoretische Überlegungen ist. Die Methodenreinheit scheint jedoch dem Ziele entgegenszustehen, die Mathematik zu vereinheitlichen, um ihre Grundlage zu finden. Wobei dies nur für bestimmte Begriffe von Methodenreinheit und Vereinheitlichung zutrifft, die in der Literatur diskutiert werden. Es wird diskutiert werden, welche epistemologische Bedeutung Vereinheitlichung und Methodenreinheit zugesprochen wird und es wird dafür argumentiert, dass durch das Zusammenspiel von analytischen und synthetischen Praktiken der erkenntnistheoretische Mehrwert von Vereinheitlichung mit dem der Methodenreinheit verbunden werden kann.Das Projekt setzt sich also aus den folgenden drei Aufgaben zusammen: (1) Die historische Analyse der synthetischen Geometrie des 19. Jahrhunderts, die von der Antragsstellerin in Ihrer Dissertation durchgeführt wurde, soll um eine Untersuchung von Decartes' Abgrenzungsmerkmal für die Geometrie im Kontext seines Vereinheitlichungsprogramms erweitert werden. Auf dieser Grundlage sollen folgende systematische Aufgaben bearbeitet werden: (2) Es soll eine Taxononmie der verschiedenen Begriffe von Vereinheitlichung und Methodenreinheit erstellt werden, die man in der gegenwärtigen Forschungsliteratur findet. (3) Die erkenntnistheoretische Bedeutung von Vereinheitlichung und Reinheit der Methode soll diskutiert werden.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
Frankreich
Gastgeber
Professor Andrew Arana