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Isonomie: Genese, Entwicklung und Tradition

Fachliche Zuordnung Alte Geschichte
Förderung Förderung von 2019 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 426168175
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das vorliegende Buch, das im Förderzeitraum geschrieben wurde und am 8.3.2021 in der Reihe Beiträge zur Altertumskunde (De Gruyter) erschienen ist, geht der Entwicklung des politischen Begriffs Isonomie nach von seinem Ursprung im 6. Jahrhundert v. Chr. bis in die römische Kaiserzeit. Isonomie ist bisher meist als Charakteristikum der Demokratie angesehen worden. Dieses Verständnis von Isonomie ist nicht ganz ungerechtfertigt, denn der Bezug auf das Politische, auf die Gemeinschaft der Bürger und ihre Teilhaberechte bleibt dem Begriff einige Zeit erhalten. Diese Entwicklung habe ich im ersten Teil des Buchs für das 6. und 5. Jahrhundert v.Chr. untersucht, wobei ich vor allem gezeigt habe, welche entscheidende Rolle Ionien, aber auch die Pythagoreer in Unteritalien gespielt haben. Diese Subsumierung der Isonomie unter die Demokratie deckt jedoch nur einen Teilaspekt des Begriffs ab und gilt lediglich für eine bestimmte Phase der griechischen Geschichte. Schon gegen Ende des 5. Jahrhunderts zeigt sich diese Veränderung und Isonomie verliert seither den spezifischen Bezug auf die Demokratie. Hier spielt die Historiographie eine entscheidende Rolle. Dazu hat auch beigetragen, daß der Begriff ebenso in ganz anderen, an sich unpolitischen Zusammenhängen verwendet wurde wie etwa in der Medizin und der Philosophie. Schließlich erhält der Begriff in den christlichen Schriften eine metaphysische Aufladung, die ihm einen ganz anderen Sinn gibt. Isonomie wird ein theologisch imprägnierter Begriff, dessen säkulare und politische Bedeutung völlig in den Hintergrund tritt und diese Wendung markiert einen Einschnitt, der für die Antike das Ende des politischen Gehaltes der Isonomie bedeutet.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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