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Ausdauersport als adjuvantes Verfahren zu traumafokussierter Psychotherapie bei traumatisierten Flüchtlingen

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung seit 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 426361032
 
Das Erleben von Krieg, politischer Verfolgung und organisierter Gewalt hat erhebliche Auswirkungen auf die psychische Gesundheit. Eine Großzahl von Flüchtlingen leidet neben Angst- und Schmerzstörungen vor allem an Depressionen und Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS). Ein gemeinsames Auftreten dieser beiden Störungen ist dabei häufig. Bei der Behandlung traumatisierter Flüchtlinge sind daher Interventionen notwendig, welche in Umfang und Aufbau den populationsspezifischen und kulturellen Bedingungen angepasst sind und sich nicht nur in der Behandlung der PTBS-, sondern auch der Depressionssymptomatik als effektiv erweisen.Traumafokussierte Konfrontationsverfahren sind die psychotherapeutischen Methoden der ersten Wahl bei der Behandlung von PTBS. Die Narrative Expositionstherapie (NET) ist ein traumafokussiertes Konfrontationsverfahren, das sich insbesondere in der Behandlung von Kriegsflüchtlingen und Opfern organisierter Gewalt bewährt hat. Die Effektivität von NET zur Behandlung der PTBS-Symptomatik kann als belegt angesehen werden. Bezüglich der Effektivität von NET zur Behandlung depressiver Symptome liegen derzeit gemischte Befunde vor. Ausgehend vom aktuellen Forschungsstand kann vermutet werden, dass Personen mit depressiver Symptomatik zwar von NET profitieren, NET als alleinige Intervention jedoch nicht ausreicht, um klinisch relevante Effekte zu erzielen. Sport wurde bereits vielfach als alternativer Behandlungsansatz bei verschiedenen psychischen Störungen untersucht. Für sporttherapeutische Interventionen wurde vor allem eine antidepressive Wirksamkeit in zahlreichen Studien nachgewiesen. Erste Hinweise auf positive Auswirkungen von Sport auf PTBS-Symptome liegen ebenfalls vor. Es fehlen bislang allerdings Studien, die den adjuvanten Effekt sportlicher Interventionen in Ergänzung zu traumafokussierten Konfrontationsverfahren überprüfen. Ziel der geplanten Studie ist es daher zu überprüfen, ob sich eine Kombination aus NET und Ausdauersport (Jogging) zur gleichzeitigen Behandlung von PTBS- und Depressionssymptomatik bei Flüchtlingen bewährt und ob der zusätzliche Einsatz einer sportlichen Intervention ergänzend zur Psychotherapie mit NET die Effektivität einer alleinigen Behandlung mit NET in Bezug auf die Behandlung depressiver und PTBS-Symptome übersteigt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich(e) Privatdozentin Dr. Dorota Reis
 
 

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