Molekulare Komplexität in astrophysikalischen Umgebungen mit kleiner Metallizität

• Antragsteller: Professor Peter Schilke, Ph.D.
• Fachliche Zuordnung: Astrophysik und Astronomie
• Förderung: Förderung von 2019 bis 2024
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 426501126

Die Magellanschen Wolken sind mit ihrer geringen Metallizität und ihrem hohen UV-Feld eine lokale Analogie zu Bedingungen im frühen Universum. Sie sind nahe genug, um detaillierte Prozesse der Sternentstehung mit hoher Masse mit leistungsstarken Teleskopen wie ALMA beobachten zu können. Wir haben solche Daten beantragt und erhalten, um eine Bestandsaufnahme des molekularen und protostellaren Gehalts von 20 Regionen in der Großen Magellanschen Wolke durchführen zu können. Ziel war es, den Gehalt an komplexen organischen Molekülen (COMs) in den heißen Kernen der LMC zu bestimmen und ihn mit den Sternentstehungseigenschaften der Regionen zu vergleichen. Der COM-Gehalt gibt Aufschluss über die Staubtemperatur in den frühen Phasen der Sternentstehung, die sich auf die Jeans-Masse und damit auf die Fragmentationseigenschaften sowie auf die Klumpenmassenfunktion der Kerne auswirkt. Dies war die Grundlage eines angenommenen DFG-Antrags für eine Doktorandenstelle. Bei der Analyse der Daten haben wir festgestellt, dass es Unsicherheiten bei der Bestimmung der Masse und der Entwicklungsstadien gibt, die durch die Analyse von Daten bei anderen Wellenlängen behoben werden könnten. Daher haben wir die erforderlichen Daten beantragt und inzwischen erhalten: ATCA cm-Daten, um den Gehalt und den Beitrag der ionisierten Gaskomponente zu charakterisieren, und VMC IR-Daten, um den stellaren Gehalt unserer Quellen zu bestimmen. Mit diesem Antrag wollen wir das Promotionsprojekt um ein Jahr verlängern, um diese neuen Daten in die Quellencharakterisierung einzubeziehen, was zu einer viel besseren Bestimmung des evolutionären Status der Quellen führen sollte und den Vergleich mit den molekularen Daten viel aussagekräftiger macht.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen