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Auswirkung der durch das Carp Edema Virus (CEV) verursachten Kiemenerkrankung auf den immunologischen Status von Fischen
Antragsteller
Dr. Mikolaj Adamek
Fachliche Zuordnung
Tiermedizin
Förderung
Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 426513195
Kiemenerkrankungen beeinflussen aufgrund der Beteiligung der Kiemen an verschiedenen physiologischen Prozessen den Gesundheitsstatus von Fischen erheblich und wirken sich negativ auf Aquakulturen aus. Untersuchungen der Auswirkungen von erregerbedingten Kiemenerkrankungen werden durch das Fehlen von Infektionsmodellen, die ausschließlich Kiemen betreffen, erschwert. Das Carp Edema Virus (CEV), ein für Karpfen infektiöses Pockenvirus, befällt vor allen Kiemen. Es verursacht eine als Schlafkrankheit der Karpfen (engl: KSD) bezeichnete Kiemenerkrankung, die bei vielen betroffenen Fischen tödlich verläuft. Aufgrund der massiven Auswirkung auf die Kiemen induziert eine CEV Infektion bei betroffenen Fischen erheblichen Stress und beeinträchtigt darüber hinaus ihre Immunität. Verschiedene Karpfenlinien weisen eine unterschiedliche Resistenz gegenüber dem Virus auf, wobei Amur-Karpfen (AS) eine hohe und Koi eine geringe Resistenz aufweisen. Unsere Arbeitshypothese ist deshalb, dass (1.) eine unterschiedlich starke Stressantwort bei AS und Koi Karpfen für die unterschiedliche Ausprägung der Erkrankung verantwortlich ist und dass (2.) eine starke Immunsupprimierung bei KSD-erkrankten Fischen die Anfälligkeit für Sekundärinfektionen und den Immunstatus überlebender Fische beeinflußt. In diesem Projekt sollen Mechanismen, die Resistenzunterschiede von AS und Koi gegenüber CEV-Infektionen bedingen, untersucht werden. Außerdem soll untersucht werden, ob eine CEV-bedingte Immunsupprimierung die Empfänglichkeit von Karpfen für Infektionen mit anderen Pathogenen, wie dem Bakterium Flavobacterium branchiophilum, dem Cypriniden Herpesvirus 3 und dem Virus der Frühjahrsvirämie beeinflußt. Um Mechanismen der Immunsupprimierung zu analysieren, soll der Zusatz von NaCl zum Haltungswasser genutzt werden, der die Beeinträchtigung von Physiologie und Immunologie betroffener Fische beseitigt. Die Ergebnisse ermöglichen uns das Zusammenspiel von Stress und Immunantwort in Fischen mit virus-bedingter Kiemenerkrankung zu verstehen und seine Bedeutung für die Krankheitsanfälligkeit der Fische abzuschätzen. Die Ergebnisse ermöglichen uns zudem phylogenetisch konservierte Regulationsmechanismen antiviraler Immunreaktionen zu erkennen. Vertiefte Kenntnisse hierüber können zur Entwicklung neuer Strategien zur Bekämpfung viraler Erkrankungen bei Fischen beitragen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Polen
Partnerorganisation
Narodowe Centrum Nauki (NCN)
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner
Professorin Dr. Magdalena Chadzinska; Dr. Krzysztof Rakus