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Nachhaltigkeit durch Verknüpfung von Orten und Prozessen: Sozial-ökologische Dynamiken und Wertschöpfungsketten von Landschaftsprodukten im Mittelmeerraum

Fachliche Zuordnung Ökologie der Landnutzung
Förderung Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 426675955
 
Im Mittelmeerraum – einem Hotspot der Biodiversität und Nahrungsmittel-Diversität – ist der Wandel von Agrarlandschaften ein bedeutendes Nachhaltigkeits-Problem. Der Wandel von Agrarlandschaften (z.B. durch Intensivierung der Landwirtschaft oder durch Landnutzungsaufgabe) ist ein lokales Phänomen, das aber zunehmend durch global miteinander verbundene Märkte beeinflusst wird. Die Komplexität solcher Verbindungen über Distanzen hinweg bringt Chancen und Risiken für die Nachhaltigkeit mit sich. Erhebliche Wissenslücken bestehen im Hinblick auf die Identifikation von Mustern, Zielkonflikten und Optionen für ein nachhaltiges Landschaftsmanagement über verschiedene Skalen, Probleme und Orte hinweg. Das übergeordnete Ziel dieses Forschungsantrags ist es, Hebelpunkte in den Wertschöpfungsketten qualitativ hochwertiger Agrarlandschafts-Produkte (Kork, Walnüsse, Kastanien, Feigen) zu identifizieren, die einen Übergang zum nachhaltigen Landschaftsmanagement unterstützen und dabei soziale und ökologische Zielkonflikte auf mehreren räumlichen Ebenen und zwischen verschiedenen Nutzern zu berücksichtigen. Die Forschungsarbeit ist in drei Projekte unterteilt. Projekt 1 untersucht Akteursnetzwerke, Ökosystemleistungen und Landschaftswandel aus einer lokalen Perspektive heraus. Projekt 2 entwickelt einen Wertschöpfungsketten-Ansatz, der auf Flüsse von Gütern, finanziellen Ressourcen und Informationen fokussiert. Die zentralen Einsichten werden in Projekt 3 zusammengebracht, das alle Ergebnisse integriert und Hebelpunkte für ein nachhaltiges Landschaftsmanagement herausarbeitet. Die Projekte haben ein vergleichendes Versuchsdesign. Ausgangspunkt der mehrskaligen Analysen sind vier spezifische Produktionslandschaften im westlichen Mittelmeerraum: Alentejo / Portugal und Maamora / Marokko (Kork-Agroforstwirtschaft) und Gata-Hurdes / Spanien und der Hohe Atlas / Marokko (mosaikartige Ackerbau- und Weidewirtschaft). Das Vorhaben vergleicht: (a) jedes Landschaftsprodukt in zwei kontrastierenden Agrarlandschaften, eine im südlichen und eine im nördlichen Teil des Mittelmeerraums; und (b) ein Agrarlandschaftsprodukt, das überwiegend globale Wertschöpfungsketten repräsentiert (Kork) mit solchen (Walnüsse, Kastanien, Feigen), die für kurze und mittlere Wertschöpfungsketten stehen. Die übergeordnete Hypothese des Vorhabens ist, dass Agrarlandschaftsprodukte Konsumenten dazu befähigen, sich mit geographisch entfernten Produktionslandschaften zu verbinden und sozial-ökologische Charakteristika von Landschaften über vielfältige Flüsse an Gütern, Investitionen und Informationen in Wert zu setzen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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