Precarious Literature (1830 – 1900). Unlocking and Systematizing Non-Canonical Narrative Texts of the 19th Century
Final Report Abstract
Im Rahmen der Zusammenarbeit entstanden zwei Monographien, flankiert von einem laufenden Handbuchprojekt und zahlreichen öffentlichen Vorträgen und Einzelbeiträgen. Diese konnten systematisch aufeinander abgestimmt werden, was nicht zuletzt durch die vielen, trotz widriger Umstände realisierten (virtuellen) Arbeitstreffen des Netzwerks ermöglicht wurde. Der bereits erschienene Sammelband der Netzwerk-Mitglieder „Die Kalibrierung literarischer Zeit. Strukturwandel am Ende der Goethezeit“ (Marburg 2022) wird durch weitere Publikationen 2025 und 2026 flankiert werden. Der voraussichtlich 600seitige umfangreiche Abschlussband „Prekäre Literaturen (1830 - 1900). Zur Erschließung und Systematisierung nichtkanonisierter Erzähltexte im 19. Jahrhundert" escheint in der Reihe „Literatur- und Mediengeschichte der Moderne“ bei Vandenhoeck & Ruprecht. Darin werden alle seit 2021 erarbeiteten und präsentierten Ergebnisse im Rahmen der Veranstaltungen des Netzwerks systematisiert zusammengetragen und veröffentlicht. Das Konzept der prekären Literaturen wird in diesem Rahmen sowohl methodisch als auch theoretisch an konkreten exemplarischen Analysen sowie Überlegungen zur Anschlussfähigkeit an bestehende Konzepte validiert. Das vorgeschlagene Modell von prekären Literaturen als ‚Ressourcen‘ gesellschaftlicher Selbstverständigung wird zudem Eingang finden in das zu 2026 projektierte „Handbuch Realismus. Theorien – Medien – Kontexte“ und damit auch langfristig zur Sichtbarkeit der Ergebnisse der Netzwerkarbeit und der Etablierung von Begriff und Zugang führen. Das Netzwerk konnte alle im Antrag gesetzten Ziele erreichen und sogar darüber hinaus gehen. Es ist uns gelungen, das Konzept ‚prekärer Literaturen‘ zum einen, sowie zum anderen die damit neu erschlossenen Zusammenhänge einer Umfeldliteratur im Zeitraum 1830 bis 1900 wesentlich zu konturieren und auch im wissenschaftlichen Feld sichtbar zu machen. Langfristig konnte der Übergang des Netzwerks in einen ersten Verbund zur Erforschung der Umfeldliteratur des 19. Jahrhunderts und die Etablierung eines entsprechenden Forschungsschwerpunktes über das 19. Jahrhundert hinaus innerhalb der Germanistik trotz widriger Umstände unter Pandemiebedingungen nicht zuletzt durch die Verankerung des Themas in den beiden Professuren der Netzwerkleitung in Köln und Göttingen abgesichert werden.
Publications
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„Waldblumen von Ottilie Friedmann als prekäre Literatur. Eine exemplarische Revision nichtkanonisierter Erzählungen des 19. Jahrhunderts.“ In: Seibert, Ernst / Blumesberger, Susanne: Kinderliteratur als kulturelles Gedächtnis. Beiträge zur historischen Schulbuch-, Kinder- und Jugendliteraturforschung 2; Reihe „Kinderliteraturforschung in Österreich. Wien: Praesens 2020. S.109-130
Conrad, Maren
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»Was sich der Wald erzählt« von Gustav zu Putlitz. Jahrbuch der Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung, 100-112.
Conrad, Maren
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„Erzählte Öffentlichkeit nach 1848. Weltmodelle des Realismus als Reflexion auf die Semiosphäre der Publizistik“. In: Öffentlichkeiten. Theorie und Geschichte ästhetisch-politischer Praxen. Hrsg. v. Urs Büttner und Sarah Michaelis, Frankfurt am Main/New York, S. 241-255
Tetzlaff, Stefan
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August von Platens Die verhängnisvolle Gabel [1826]. Zur Reflexion auf Zeitkonzepte im nachromantischen Schicksalsdrama. Die Kalibrierung literarischer Zeit, 109-128.
Tetzlaff, Stefan
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Die Kalibrierung literarischer Zeit.
Brössel, Stephan & Tetzlaff, Stefan (Eds.)
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Einführung: Die Kalibrierung literarischer Zeit. Zeitstrukturwandel am Übergang zwischen Romantik und Zwischenphase. Die Kalibrierung literarischer Zeit, 7-34.
Brössel, Stephan & Tetzlaff, Stefan
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Erfüllte Gegenwart. Zeit, Geschichte und Epiphanie in Heinrich Heines Nordseereisebild Die Nordsee III und in den Gedichtzyklen Die Nordsee I und II. Die Kalibrierung literarischer Zeit, 151-168.
Böhm, Alexandra
