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Derivate P-Amino- und Alkoxy-substituierter Phosphanide als Synthesebausteine
Antragsteller
Professor Dr. Dietrich Gudat
Fachliche Zuordnung
Anorganische Molekülchemie - Synthese, Charakterisierung
Förderung
Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 426729495
Die Kupplung nukleophiler Alkalimetallphosphanide R1R2PM oder ihrer Boran-Komplexe mit Elektrophilen ist eine der grundlegenden Methoden zum Einbau von Phosphoratomen in molekulare Gerüst-strukturen und hat Eingang in viele Synthesen von Phosphanderivaten in der (element)organischen Chemie, Katalyse oder Koordinationschemie gefunden. In diesem Projekt sollen bislang unbekannte Phosphanid-Derivate dargestellt werden, deren Phosphoratome elektronenziehende Amino- und Alkoxysubstituenten tragen. Spezies dieses Typs sind als Synthesebausteine wegen der Möglichkeit von Interesse, ein nukleophiles Reagenz zur Übertragung eines Phosphoratoms mit elektrophilem Charakter auf ein elektrophiles Substrat zu nutzen. Dieses Reaktionsmuster kann auch im Sinne einer Umpolung des übertragenen Phosphanylfragments verstanden werden und eröffnet eine zur etablierten Nutzung von Phosphaniden als Quelle nukleophiler Phosphanylbaugruppen komplementäre Synthesestrategie, die ein großes Nutzungspotential für den Aufbau von Phosphanen mit bislang nicht oder nur schwer realisierbaren Substitutionsmustern erwarten lässt. Konkrete Schwerpunkte des Projekts sind die Ausarbeitung rationaler Synthesen für definierte Boranaddukte von Metall-Diamino- und Dialkoxy-phosphaniden, deren umfassende Charakterisierung und die eingehende Evaluierung ihrer chemischen Reaktivität. Hierbei sollen verstärkt Synthesen für Diamino-/Dialkoxyphosphane mit einem zusätzlichen elektropositiven Substituenten ausgearbeitet und deren bisher wenig untersuchte Chemie entwickelt werden. Als besondere Herausforderung soll im Zuge von Vorarbeiten erhaltenen Hinweisen nachgegangen werden, nach denen metallierte Diaminophoshane auch als "Phosphinidenquelle" zur Übertragung von Phosphor(I)-Fragmenten geeignet sein könnten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen