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Der Einfluss von wahrgenommener Gezwungenheit, dehumanisierenden Mediendarstellungen und wahrgenommener Kontrolle auf die Einstellung zu Geflüchtetenintegration in Kanada und Deutschland.
Antragstellerin
Dr. Judith Knausenberger
Fachliche Zuordnung
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung
Förderung in 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 426969512
Im vorliegenden Projekt möchte ich den Einfluss der wahrgenommenen Gezwungenheit von Geflüchteten und dehumanisierender Mediendarstellungen auf die Einstellung zur Geflüchtetenintegration in Kanada und Deutschland untersuchen.Sowohl in Deutschland als auch in Kanada ist in den letzten Jahren eine große Anzahl an Geflüchteten angekommen. Durch Unterschiede in der Geflüchtetenpolitik bieten diese beiden Länder eine interessante Vergleichsmöglichkeit. In Kanada sollte aufgrund des häufiger genutzten Refugee Resettlement Programms des UNHCR und aufgrund von mehr privaten Patenschaften für Geflüchtete ein höheres Gefühl der Kontrolle darüber vorhanden sein, welche Geflüchtete ins Land kommen als in Deutschland. Die Wahrnehmung, wie stark Geflüchtete dazu gezwungen waren, ihr Land zu verlassen, sollte ebenfalls einen Einfluss darauf haben, wie stark das Gefühl der Kontrolle darüber ist, welche Geflüchteten ins Land kommen und gleichzeitig wie viel Kontrolle die Geflüchteten selbst über ihre aktuelle Situation haben. Auch die dehumanisierende Mediendarstellung von Geflüchteten, z.B. durch Begriffe wie "Flüchtlingswelle" oder "Flüchtlingsstrom" sollte die wahrgenommene Kontrolle über die Aufnahme von Geflüchteten bei der aufnehmenden Bevölkerung negativ beeinflussen.Ich möchte daher in zwei Studien, die in Deutschland und Kanada durchgeführt werden, untersuchen, ob sich die Faktoren "wahrgenommene Gezwungenheit von Geflüchteten" und "Dehumanisierende Mediendarstellung" unterschiedlich auf die wahrgenommene Kontrolle in diesen beiden Ländern auswirkt und wie dies wiederum die Einstellung zu Geflüchtetenintegration beeinflussen.In der ersten Studie sollen Studierende im Labor untersucht werden um sowohl explizite als auch implizite Einstellungen gegenüber Geflüchtetenintegration sowie Hilfsbereitschaft gegenüber Geflüchteten untersuchen zu können. In einer zweiten Studie soll eine repräsentativere Stichprobe online erhoben werden, bei der die Ergebnisse bezüglich der expliziten Einstellungen in einer nicht-studentischen Stichprobe repliziert werden sollen.Für das Forschungsvorhaben möchte ich an die Western University in London, Ontario in Kanada, da ich dort mit Prof. Dr. Victoria Esses zusammenarbeiten kann, die eine ausgewiesene Expertin in der sozialpsychologischen Migrationsforschung ist. Victoria Esses leitet das Western Centre for Research on Migration and Ethnic Relations und beschäftigt sich in ihrer Forschung seit über 20 Jahren mit Einstellungen gegenüber MigrantInnen und Migration. Zudem ermöglicht der Aufenthalt vor Ort die Untersuchung von impliziten Einstellungen im Labor mit einer kanadischen Stichprobe.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
Kanada
Gastgeberin
Professorin Dr. Victoria Esses