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Konzeptualisierung und empirische Analysen des Othering in Public Health und der Gesundheitsversorgung (OTHER)

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 409654512
 
Das Teilprojekt (TP) OTHER besteht aus zwei komplementären Arbeitspaketen, die sich mit der Analyse von ‚Othering‘-Prozessen in der Public-Health-Forschung und Gesundheits-versorgung am Beispiel Geflüchteter befassen. AP1 entwickelt einen (1) theoretischen, (2) empirisch-analytischen sowie (3) konzeptuellen Zugang zu ‚Othering‘ („Veranderung“) in Public Health. Der theoretische Zugang (1) erfolgt unter Einbezug postkolonialer, sozialpsychologischer und intersektionaler Ansätze zu ‚Othering‘ und zielt auf eine erweiterte Systematisierung des ‚Othering‘-Begriffs. Die theoretischen Grundlagen werden gemeinsam mit TP EMPOW iterativ erarbeitet und TP PROREF zur Vorbereitung von Interviewleitfäden und Interpretation empirischer Befunde zur Verfügung gestellt. Der empirisch-analytische Zugang (2) zu ‚Othering‘ basiert auf einer umfangreichen Literaturrecherche zum Zusammenhang von Public Health und ‚Othering‘ sowie einer empirischen Analyse des gesundheitswissenschaftlichen Diskurses zu „Gesundheit von Migranten und Geflüchteten“. Die theoretischen sowie analytischen Ergebnisse aus diesem Arbeitspaket werden die Gestaltung einer konzeptuellen Typologie zur Ermittlung von ‚Othering‘-Mechanismen in der Unterbringung von Geflüchteten in DEPRIV unterstützen. Die Entwicklung eines empirisch anwendbaren ‚Othering‘-Konzepts bildet schließlich den konzeptuellen Zugang (3) zu ‚Othering‘. In die Konzeptualisierung des ‚Othering‘ werden empirische Ergebnisse aus dem zweiten Arbeitspaket sowie den anderen TPs der PH-LENS Forschungsgruppe implementiert. Dies wird ermöglicht durch eine iterative Zusammenarbeit mit LARGE, TREAT, NEXUS, PROREF. AP2 führt empirische Studien zur Analyse von ‚Othering‘-Prozessen in der rehabilitativen und geburtshilflichen Versorgung von Geflüchteten durch. Zur Vorbereitung wird eine Re-Analyse (1) von bereits erhobenen Daten zu Einstellungen gegenüber Geflüchteten vorgenommen. Auf dieser Grundlage und unter Einbeziehung der theoretischen Ergebnisse aus dem ersten Arbeitspaket wird in enger Zusammenarbeit mit ENSURE und PROREF eine Fallvignetten-Studie (2) zur Messung von Stereotypen und Vorurteilen, die sich in der unterschiedlichen Behandlung von Geflüchteten und Nicht-Geflüchteten äußern, entwickelt. Diese Studie wird ergänzt durch eine webbasierte Studie (2), die gemeinsam mit ENSURE vorbereitet wird. Diese zielt ebenfalls auf die Erfassung von Vorurteilen und daraus resultierenden ‚Othering‘-Prozessen. Auf der Grundlage der erzielten Ergebnisse wird ein ‚Othering‘-Messinstrument (3) für den Bereich Public Health/Gesundheitsversorgung entwickelt. Durch die Erarbeitung und Erweiterung theoretischer Grundlagen, der Entwicklung eines empirisch anwendbaren ‚Othering‘-Konzepts sowie der Anwendung innovativer empirischer Analysen leistet OTHER einen wichtigen Beitrag zum besseren Verständnis über den Zusammenhang zwischen ‚Othering‘ und gesundheitlicher Ungleichheit.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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