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Entwicklung von Kompetenzen in der Grundschulzeit: Matthäus oder kompensatorische Effekte?
Antragsteller
Professor Dr. Hartmut Ditton; Dr. Florian Wohlkinger
Fachliche Zuordnung
Bildungssysteme und Bildungsinstitutionen
Förderung
Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 427444891
Es wird oft davon ausgegangen, dass sich interindividuelle Differenzen in kognitiven Fähigkeiten und Kompetenzen über die Zeit verstärken und dass dieser Trend - sog. Matthäus-Effekte - konsistent über die (gesamte) Schulzeit festzustellen ist. Ebenso wird davon ausgegangen, dass die Kopplung zwischen Kompetenzen und Merkmalen der sozialen Herkunft (sozialer Status, Migrationsstatus) ebenfalls zunimmt. Die Forschung dazu zeigt allerdings gemischte Ergebnisse, kompensatorische Effekte werden in etwa ebenso häufig ermittelt wie Matthäus-Effekte. Dies trifft insbesondere für die ersten Schuljahre zu, wohingegen Differenzen in der vorschulischen Zeit überwiegend zuzunehmen scheinen. Im deutschsprachigen Raum liegen diesbezüglich nur wenige belastbare empirische Studien vor. Insbesondere fehlen Studien, die sich auf die gesamte Grundschulzeit und auf national repräsentative Stichproben beziehen. Mit den inzwischen verfügbaren Daten aus der Startkohorte 2 (SC2) des Nationalen Bildungspnels (NEPS) können beide Einschränkungen überwunden werden. [1] Die Forschungsfragen dieses Antrags beziehen sich vorrangig auf die Entwicklung kognitiver Fähigkeiten und Kompetenzen in Lesen und Mathematik von der ersten bis vierten Jahrgangsstufe. Es soll überprüft werden, ob sich Matthäus- oder kompensatorische Effekte (vs. Stabilität der Differenzen) nachweisen lassen. [2] Zweitens soll der Einfluss individueller Merkmale und von Merkmalen der sozialen Herkunft auf die Entwicklungsverläufe untersucht werden. [3] Schließlich geht es auch noch um die Überprüfung der Bedeutung von Merkmalen des Unterrichts (der Lehrkraft) und der besuchten Schule sowie der regionalen Kontextbedingungen als Moderatoren für Entwicklungsverläufe.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen