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Aktienerstemissionen und Kapitalmarktentwicklung im Deutschen Reich

Fachliche Zuordnung Wirtschafts- und Sozialgeschichte
Förderung Förderung von 2007 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 42779470
 
Das Projekt hat gezeigt, dass Deutschland zwischen 1871 und 1913 ein duales Finanzsystem mit Banken und Aktienmärkten hatte. Dies widerspricht der herrschenden Historiographie, wonach Deutschland ein bankbasiertes Finanzsystem mit unterentwickelten Aktienmärkten aufgewiesen haben soll. Wir belegen, dass Aktienerstemissionsmärkte effizient waren: Die Zeichnungsrenditen waren niedrig, nahezu alle neu börsennotierten Aktiengesellschaften waren langfristig börsennotiert und die langfristige Performanz von jungen Aktiengesellschaften ähnelte derjenigen des Gesamtmarktes. Zwischen dem Primärmarkt für Aktien und dem Bankensystem bestand ein enger Zusammenhang, da die großen Universalbanken die meisten Aktienerstemissionen durchführten. Der Aktienprimärmarkt wurde zunehmend von einem Oligopol von Großbanken dominiert.Im Verlauf der zweiten Projektphase soll untersucht werden, ob die Befunde für die Jahre 1914 bis 1938 bestätigt werden können oder ob es zu einer Transformation des deutschen Finanzsystems kam. Zunächst soll eine Datenbank aller Aktienerstemissionen erstellt werden. Es soll untersucht werden, ob und ggf. wie sich die Rolle der Großbanken veränderte. Es soll untersucht werden, ob die Hyperinflation oder das veränderte institutionelle Umfeld zum vermuteten Niedergang des Primärmarktes für Aktien beitrug.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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