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APANK-Studie: Anwendung autologer Platelet-Rich-Fibrin-Membranen bei der Therapie der Antiresorptiva-assoziierten Nekrose der Kiefer – eine multizentrische Beobachtungsstudie

Fachliche Zuordnung Zahnheilkunde; Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Förderung Förderung von 2019 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 427823193
 
Zur antiresorptiven Therapie und Prophylaxe bei malignen Erkrankungen wie den ossär metastasierenden Mamma- und Prostatakarzinomen oder dem multiplen Myelom werden synthetische Analoga des natürlichen Pyrophosphat (Bisphosphonate), monoklonale Receptor Activator of Nuclear Factor Kappa b Ligand (RANKL)-Antikörper oder anti-angiogene Agentien eingesetzt. Seit der Erstbeschreibung durch Marx et al. 2003 gilt die medikamenten-assoziierte Kiefernekrose (MRONJ) als gefürchtete Komplikation dieser antiresorptiven Therapie, die zu partiellen oder kompletten Verlusten von Kieferanteilen führen kann. Die leitliniengerechte Therapie besteht in der chirurgischen Abtragung der abgestorbenen Knochenanteile sowie der Erzielung eines spannungsfreien und möglichst speicheldichten Wundverschlusses. Trotz der Einhaltung aller Kriterien geht die operative Therapie mit einer relevanten Rate an postoperativen Wundheilungsstörungen und Versagen der Therapie einher. So kann bereits nach wenigen Tagen eine Wunddehiszenz mit erneut freiliegendem Knochen auftreten, oder aber verzögerte Komplikationen Wochen oder Monate nach der durchgeführten Therapie auftreten. Die Pathophysiologie der Komplikationen ist nicht abschließende geklärt, es scheinen mehrere Faktoren der Wundheilung beeinträchtigt zu sein (Kollagensynthese, Kollagenvernetzung, Angiogenese, Proliferation von Fibroblasten). Die zusätzliche Anwendung von autologen Thrombozytenkonzentraten wie die Platelet rich fibrin (PRF)-Membran, könnte durch die vorhandenen Wachstumsfaktoren und Matrix-Bestandteile als additives Therapeutikum in der chirurgischen Therapie der MRONJ sinnvoll erscheinen. In dem geplanten Projekt soll in einer multizentrischen Pilotstudie die Reduktion der postoperativen Wundheilungsstörungen bei der Therapie der Medikamenten-assoziierten Osteonekrose der Kiefer durch die Applikation von autologen PRF-Membranen beobachtet werden. Es wird angestrebt pro Zentrum 23 Patienten (n = 46) in einer Projektgesamtdauer von 12 Monaten einzuschließen. Als primäre Zielgröße gilt der klinische Erfolg (abgeschlossene Wundheilung ohne Knochenexposition nach 6 Wochen), welcher anhand zwei unterschiedlicher Wundheilungscores ermittelt wird. Die Arbeitshypothese lautet, dass die zusätzliche Anwendung von PRF-Membranen bei der Therapie der MRONJ zu einer besseren Wundheilung innerhalb der ersten sechs Wochen führt. Diese Pilotstudie soll die Grundlagen zur Durchführung einer anschließenden kontrolliert-randomisierten Interventionsstudie zum Wirkungsnachweis der PRF-Membranen bei der Therapie der Antiresorptiva-assoziierten Nekrose der Kiefer legen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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