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Aktivierung neuroprotektiver Signalwege in der Retina mittels Aptamer
Antragstellerin
Dr. José Hurst
Fachliche Zuordnung
Augenheilkunde
Förderung
Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 427911931
Degenerationsprozesse der Retina, wie sie unter anderem bei der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) oder der Retinitis Pigmentosa (RP) auftreten, resultieren im Tod der Photorezeptoren und führen somit bis zur Erblindung. Die Wachstumsfaktor-basierte Therapie ist ein experimentell vielfach erfolgreich untersuchter Ansatz, um eine Verlangsamung oder den Stillstand der Sehzelldegeneration zu erzielen. Ein vielversprechender neurotropher Wachstumsfaktor ist der "Brain derived neurotrophic factor" (BDNF), der seine Wirkung über die Aktivierung der TrκB-Signalkaskade entfaltet. Durch Einsatz eines bereits publizierten Aptamers, welches spezifisch an den TrκB-Rezeptor bindet, wollen wir den neuroprotektiven Effekt von BDNF imitieren und breiter anwendbare Behandlungsmöglichkeit für Netzhauterkrankungen entwickeln. Gleichzeitig ist es geplant, die Rolle einzelner Signalmoleküle, die daran beteiligt sind näher zu untersuchen und zu charakterisieren. Unsere vorläufigen Ergebnisse bestätigten die biologische Verträglichkeit des TrκB-Aptamers an primären retinalen Zellen und im retinalen Organmodel. Darüber hinaus wurden eine bessere Bindungseffizienz sowie eine neuroprotektive Wirkung in einem ex-vivo Degenerationssmodell nachgewiesen.Der Vorteil der der TrκB-Rezeptoraktivierung mit einem Aptamer ist eine gezielte Adressierung der gewünschten Rezeptoren, das Aptamer ist stabiler als der eigentliche Ligand und kann in wesentlich geringeren Konzentrationen eingesetzt werden. Dadurch sollen Nebenwirkungen und das Problem der geringen Halbwertszeit, wie sie bei den bisherigen BDNF-Therapieansätzen aufgetreten sind, reduziert werden.Ziel dieses Projekts ist es, die therapeutische Nutzung des TrĸB-Aptamers zur Behandlung multifaktorieller retinaler degenerativer Erkrankungen der Photorezeptorenzellen wie RP und AMD zu evaluieren und gleichzeitig die zugrunde liegenden molekularen Pathomechanismen dieser Retinopathien besser zu verstehen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen