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Untersuchungen zu Lebenszyklus, Wirtsspezifität und -invasion von Tetracapsuloides bryosalmonae (Erreger der PKD bei Salmoniden)

Fachliche Zuordnung Tiermedizin
Förderung Förderung von 2007 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 42799527
 
Erstellungsjahr 2011

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Rahmen dieses Projektes wurden einige Aspekte der Entwicklung und des Lebenszyklus der Malacosporea geklärt. Zunächst wurde als Grundvoraussetzung für die Arbeit der Laborzyklus von Tetracapsuloides bryosalmonae etabliert. Damit waren Infektionsversuche unter kontrollierten Bedingungen möglich. Auf diese Weise konnten Bachsaiblinge (Salvelinus fontinalis) als geeignete Wirte von T. bryosalmonae identifiziert werden, da sie in der Lage waren den Erreger auf parasitenfreie Bryozoen zu übertragen. Erste Informationen zu Unterschieden bei der Resistenz von verschiedenen Regenbogenforellenstämmen und Bachforellen gegen T. bryosalmonae konnten mit Hilfe einer eigens entwickelten quantitativen Real-Time-PCR gewonnen werden. Dabei erwiesen sich die getesteten Bachforellen im untersuchten Zeitraum 2-4 Wochen nach Exposition als besonders empfänglich. Bei den Regenbogenforellen ergaben sich stammspezifische Unterschiede in der Resistenz gegen den Parasiten. Erstmalig konnten in diesem Projekt frühe Entwicklungsstadien von T. bryosalmonae am Fisch histochemisch nachgewiesen und damit die Kiemen als Haupteintrittspforte für den Parasiten ermittelt werden. Über Aktivierungsversuche konnte außerdem die Bewegung der Sporoplasmazellen in vitro mikroskopisch dargestellt werden. Ein besonders überraschendes Ergebnis im Rahmen dieses Projektes war die erfolgreiche Übertragung von Malacosporea-Parasiten der Gattung Buddenbrockia auf Fische, da die Vertreter dieser Gruppe vorher nur als Stadien im Bryozoenwirt beschrieben wurden. Entwicklungsstadien konnten in den Nierentubuli von Karpfen und Elritzen licht- und elektronenmikroskopisch charakterisiert werden. Bei dem Vergleich der Sequenzen und der phylogenetischen Analyse der Fisch-infektiösen Buddenbrockia spp. zeigte sich, dass der Karpfenparasit höchst wahrscheinlich eine bisher unbeschriebene Art darstellt. Die erhaltenen Ergebnisse dieses Projektes tragen entscheidend zum Verständnis der Biologie der Malacosporea bei. Zudem ermöglichen sie weiterführende Untersuchungen zur Entwicklung und Ökologie dieser Parasitengruppe.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2007). Relevance of different fish species as vertebrate host of Tetracapsuloides bryosalmonae (Myxozoa: Malacosporea). 7th International Symposium on Fish Parasites (ISFP), Viterbo, Italy 24- 28.09.2007, Parassitologia 49 Suppl. 2: 145
    El-Matbouli M, Grabner D
  • (2008). Host range of the myxozoan parasite Tetracapsuloides bryosalmonae and its transmission to the invertebrate host. 16th Japanese-German Cooperative Symposium on Protozoan Diseases, Göttingen, 24-29.09.08, book of abstracts, p. 32
    Grabner DS, El-Matbouli M
  • (2008). Transmission of Tetracapsuloides bryosalmonae (Myxozoa: Malacosporea) to Fredericella sultana (Bryozoa: Phylactolaemata) by various fish species. Diseases of Aquatic Organisms 79: 133-139
    Grabner DS, El-Matbouli M
  • (2009). Comparison of the susceptibility of brown trout (Salmo trutta) and four rainbow trout (Oncorhynchus mykiss) strains to the PKD causing myxozoan Tetracapsuloides bryosalmonae. Veterinary Parasitology 165: 200-206
    Grabner DS, El-Matbouli M
  • (2009). Experimental transmission of malacosporean parasites from bryozoans to common carp (Cyprinus carpio) and minnow (Phoxinus phoxinus). Parasitology 137: 629-639
    Grabner DS, El-Matbouli M
  • (2009). Malacosporean life-cycles: A fish host for Buddenbrockia. 14th International Conference on Diseases of Fish and Shellfish organized by the European Association of Fish Pathologists (EAFP), Prague, 14-19.09.09, O 055
    Grabner DS, El-Matbouli M
  • (2010). Tetracapsuloides bryosalmonae (Myxozoa: Malacosporea) portal of entry into the fish host. Diseases of Aquatic Organisms 90, 197- 206
    Grabner DS, El-Matbouli M
 
 

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