Detailseite
Projekt Druckansicht

Sammlungsformate: Praktiken des Wiederabdrucks zwischen Anthologisierung des Periodischen und Periodisierung der Anthologie

Antragstellerin Dr. Nora Ramtke
Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung seit 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 262766954
 
Das Teilprojekt dehnt das für die FOR "Journalliteratur" konstitutive medienhistorische Interesse an periodischen Erstpublikationsorten auf Medien anthologischer Erst-, Zweit- und Folgepublikationen aus, die in systematischem oder genetischem Zusammenhang mit journalförmigen Publikationen des 19. Jahrhunderts stehen. Ziel ist es, unter Berücksichtigung der spezifischen urheberrechtlichen Rahmenbedingungen für Praktiken des Wiederabdrucks mediale Übergänge, funktionale Überschneidungen und Rezeptionsprozesse zwischen periodischen Publikationsformen und anthologischen Sammlungen beobachtbar zu machen sowie deren Voraussetzungen zu rekonstruieren. Das Teilprojekt versteht die Leitdifferenz "Journal/Buch" als zwei Pole möglicher Publikationsformen, zielt aber auf das breite Spektrum an Publikationen und Publikationstypen dazwischen, die diese Unterscheidung unterlaufen: auf die vielfältigenPraktiken der Anthologisierung periodisch publizierter Literatur einerseits, die Periodisierung von Anthologien andererseits. Dabei steht zu vermuten, dass das Formenspektrum journalaffiner Sammlungsformate divers ist und insbesondere die Rezeption lyrischer Beiträge konditioniert. In diesem Sinne sollen exemplarisch solche Anthologien untersucht werden, die Journalliteratur sammeln und erneut abdrucken, publizistisch im direkten Zusammenhang mit Journalen erscheinen oder ihrerseits (quasi)periodischen Publikationsweisen unterliegen, um die Voraussetzungen für und den Stellenwert von Praktiken des Wiederabdrucks im Kontext einer Medienliteraturgeschichte des 19. Jahrhunderts zu bestimmen.Dabei wird die Projektarbeit von der Hypothese geleitet, dass unterschiedliche Sammlungsformate differente mediale Zeitlogiken ausbilden, die mehr oder weniger stark auf die zeitgenössische Gegenwart bezogen sind. Insbesondere die Publikation und Republikation zeitgenössischer Lyrik wird im Projektgrundriss als ein Testfall betrachtet, der es erlaubt, temporale Implikationen periodischer und buchförmiger Medienformate zu untersuchen. Praktiken der Anthologisierung gegenwartsnaher Journalliteratur werden in diesem Zusammenhang verstanden als Rezeptionshandlungen, die nicht nur ihrerseits spezifische Formen der Rezeption nahelegen, sondern auch temporal codiert sind. Journalnahe Anthologien können als Resultat von Praktiken des Wiederabdrucks – so die zu überprüfende Hypothese – entsprechend medial induzierte Zeitlogiken zur Beobachtung bringen. Das Projekt setzt sich unter diesen Prämissen zum Ziel, Anthologien als Mittler zwischen auf Flüchtigkeit und auf Dauer abgestellten Publikationsformen zu untersuchen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung