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Film sehen zwischen Zeilen: Remediatisierung und Ästhetik der Filmzeitschrift

Antragsteller Dr. Vincent Fröhlich
Fachliche Zuordnung Theater- und Medienwissenschaften
Förderung Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 262766954
 
Bereits in der ersten Projektphase von TP "Fragmentkonstellationen" wurde deutlich, welch komplexe Schrift-Bild-Beziehungen und Remediatisierungen (Darstellungen eines Mediums in einem anderen) in illustrierten Zeitschriften zu finden sind. Das TP soll beiden Gesichtspunkten vertiefend nachgehen und diese Aspekte im Kontext des Aufkommens neuer technischer Medien betrachten. Das TP analysiert deutsche und US-amerikanische illustrierte Filmzeitschriften von den Anfängen bis in die 1970er Jahre. Mit der illustrierten Filmzeitschrift ist eine Special-Interest-Zeitschrift als Gegenstand gewählt, in die die Remediatisierung des Films eingeschrieben ist. Dieser Gegenstand erlaubt es dezidiert zu betrachten, wie ein Medium (die Zeitschrift) ein anderes (den Film) in der Medienkonstellation darstellt und dabei wiederum überwiegend die Fotografie, bzw. als Reproduktionstechnik meist das Halbtonverfahren, als Scharniermedium dient. Die Filmzeitschrift kommt durch die Fotografien, die auf den Film verweisen, auf ihre eigene, sich stets wandelnde Identität zurück – vor allem diese sich wandelnde visuelle Identität will das Teilprojekt konturieren. Im Vordergrund steht, dass die Identitäten von Film und Zeitschrift nicht feststehende Größen sind, sondern sich wechselseitig immer wieder neu über die sich dabei ebenfalls herausbildende Identität der Fotografie als Scharniermedium herstellen – und in der Analyse hergestellt werden. Die im Zentrum stehende Fragestellung lautet damit: Was wird als Foto und als Film verstanden, wenn man sich diesen Medien aus der Sicht der Zeitschrift nähert? Und was sagt das letztendlich über Remediatisierungsprozesse und das Selbstverständnis von Filmzeitschriften aus? Wie werden Special-Interest-Zeitschriften und ihre Themen auch visuell hergestellt in Konkurrenz, in Absetzung, aber auch in Begleitung anderer (Print-)Medien?Weiterhin treffen in illustrierten Filmzeitschriften verschiedene Medienlogiken zusammen. Während der Film durch die Entfaltung im Jetzt, Flüchtigkeit in der Rezeption und als vollständiges Werk charakterisiert ist, wird das Foto als Hinweis auf Vergangenes, als dauerhaftes Medium und als Fragment verstanden. Fotos zu Filmen hingegen verweisen sowohl vor als auch zurück und sind eingebettet in einen schriftlichen, bildlichen und strukturellen Zusammenhang: Sie referieren auf den Film, der vom Leser noch zu rezipieren ist oder nie anders als über diese Fotografien gesehen werden wird, und/oder sie verweisen zurück auf ein Filmerlebnis, das bereits stattgefunden hat; darüber hinaus sind Fotos in der Filmzeitschrift nicht isoliert vorzufinden, sondern treten neben anderen Elementen und Beiträgen auf den Seiten in Erscheinung. Dieser außergewöhnlichen Einbindung von Fotografien, die auf den Film verweisen und zugleich Teil der Zeitschrift als Fläche der Sichtbarmachung sind, geht das TP nach.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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