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Die Rolle von Sozialer Identität für das Lernen in Netzwerken

Fachliche Zuordnung Wirtschaftstheorie
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 428509607
 
Das Projekt zielt darauf ab, die Auswirkungen sozialer Identität auf die Dynamik des sozialen Lernens in Netzwerken zu untersuchen. Lernen in sozialen Netzwerken spielt heute eine Schlüsselrolle bei Entscheidungen von Individuen, Unternehmen und Regierungen. Entsprechend gibt es heute eine wachsende theoretische und experimentelle Literatur, die sich mit dem Lernverhalten in sozialen Netzwerken befasst. Dort wurde gezeigt, dass die Struktur sozialer Netzwerke einen entscheidenden Einfluss auf die Dynamik des sozialen Lernens hat. Experimentelle Studien konzentrieren sich bisher vor allem darauf, wie kognitive Einschränkungen zu Abweichungen von den Vorhersagen der Modelle Bayesianischen Lernens in Netzwerken führen können. Die Rolle der sozialen Identität für den Lernprozess wird bisher nicht eingehend untersucht. Hier soll der Hauptbeitrag dieses Projekts liegen.Wir entwickeln Laborexperimente zur Untersuchung der Erwartungsbildung und des sozialen Lernens in Netzwerken. Wir implementieren die Interaktion zwischen Identitätsgruppen, indem wir die Labore zwischen zwei Ländern miteinander verbinden und nutzen die Nationalität als soziale Identität. Die Teilnehmer interagieren in einem Netzwerk und haben die Aufgabe, Sachfragen zu verschiedenen Themenfeldern zu beantworten. Sie geben simultan und wiederholt ihre Einschätzungen ab und beobachten die Einschätzungen ihrer Netzwerknachbarn in jeder Periode. Zwischen den Treatments variieren wir Informationen über die soziale Identität der Nachbarn. In einer Reihe von Studien analysieren wir verschiedene Netzwerkgrößen sowie exogene und endogene Netzwerkstrukturen. Wir ergänzen unsere experimentellen Studien durch theoretische Analysen.Wir erwarten folgende Beiträge: (1) Wir identifizieren die Bedeutung der sozialen Identität für das Lernen in Netzwerken. Insbesondere überprüfen wir, ob Individuen Einschätzungen von Personen, die ihre soziale Identität teilen, übergewichten. (2) Wir analysieren, wie soziale Identität im Lernprozess genutzt wird und wie dies das Ergebnis beeinflusst. Verbessert sich die Effizienz, insbesondere die Lerngeschwindigkeit, oder kommt es zu Verzerrungen und zum Scheitern des Lernprozesses? Diskriminierung kann beispielsweise die Lerngeschwindigkeit erhöhen, wenn die soziale Identität ein guter Indikator für Fachwissen ist. (3) Wir untersuchen, wie verschiedene soziale Netzwerkstrukturen die Dynamik des sozialen Lernens und des diskriminierenden Verhaltens beeinflussen. Dies wird in größeren Netzwerken untersucht, die es ermöglichen, eine Vielzahl unterschiedlicher Netzwerkkonfigurationen zu testen. (4) Wir untersuchen, wie sich soziale Identität auf die Bildung sozialer Netzwerke und damit auf die Informationsquellen der Individuen auswirkt. Insbesondere fragt sich, ob durch das Vorhandensein oder Fehlen von Informationen über die soziale Identität endogen unterschiedliche soziale Netzwerke entstehen und wie dies die Effizienz beeinflusst.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Großbritannien
Kooperationspartnerin Professorin Dr. Friederike Mengel
 
 

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