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Die Beziehung zwischen funktioneller Diversität und Nahrungsproduktion und -qualität unter ökologischer Intensivierung
Antragsteller
Professor Dr. Klaus Birkhofer
Fachliche Zuordnung
Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme
Ökologie der Landnutzung
Ökologie der Landnutzung
Förderung
Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 428620655
Die Intensivierung der Landwirtschaft trägt zur globalen Lebensmittelsicherheit und Gesundheit bei indem die Lebensmittelnachfrage unterstützt wird, sie verursacht aber gleichzeitig Umweltprobleme. Eine ökologische Intensivierung der Landwirtschaft wird als mögliche Alternative diskutiert, welche ein ausgewogeneres Verhältnis zwischen Umweltproblemen, bspw. dem anhaltenden Verlust von Biodiversität, und einer ausreichenden Produktion und Qualität von Lebensmitteln sicherstellen soll. Der ökologische Landbau und Dauergrünländer sind populäre Bestandteile zukünftiger Strategien zur ökologischen Intensivierung. Die funktionelle Diversität biotischer Gemeinschaften, basierend auf funktionellen Eigenschaften der Arten, ist ein wenig berücksichtigter Aspekt der Biodiversität. Für das Verständnis der Beziehung zwischen ökologischer Intensivierung, Diversität, Ökosystemleistungen und Nahrungsangebot und -qualität für Mensch und Nutztier kann dieser Aspekt von großer Bedeutung sein. Die Synthese vorhandener Datenbankeninhalte dieser Teilaspekte im Kontext des ökologischen Landbaus und der Dauergrünlandbewirtschaftung in Europa leistet einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung von ökologischen Intensivierungsstrategien entlang klimatischer Gradienten und in unterschiedlich strukturierten Landschaften.Vier Arbeitsgruppentreffen sind geplant um die vorhandenen Datenbanken zur Artenzusammensetzung mit Datenbanken zu den funktionellen Eigenschaften der Arten zu verknüpfen (Treffen 1), um diese dann auf die Auswirkungen der ökologischen Intensivierung auf die funktionelle Diversität zur analysieren (Treffen 2, Synthesepublikation1) und um dann Modelle zur Beziehung der funktionellen Diversität mit Ökosystemdienstleistungen und der Gesundheit von Feldfrüchten zu entwickeln (Treffen 3, Synthesepublikation 2). Während des vierten Treffens werden diese Ergebnisse mit Informationen zu unterschiedlichen Erträgen und zur Auswirkung von Lebensmitteln aus dem ökologischen Landbau auf die Gesundheit verknüpft. Während des 4. Treffens werden finale Produkte zur Verbreitung der Ergebnisse vorbereitet (bspw. BiodivERsA policy brief) um die wichtigsten Zielgruppen (bspw. politische Entscheidungsträger) zu erreichen.Das Projekt wird wichtiges anwendungsrelevantes Wissen für politische Entscheidungsträger bereitstellen um die ökologische Intensivierung der Landwirtschaft in Europa zu unterstützen. Die Gesellschaft verlangt nachhaltigere Lösungen für die zukünftige Lebensmittelproduktion, gleichzeitig aber ausreichend hohe Erträge und Qualität der Lebensmittel. In Hinblick auf die nächste Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP 2020) und der von der FAO formulierten Herausforderungen wird deutlich, dass ein besseres Verständnis der Landnutzungsauswirkungen auf die funktionelle Diversität und den daraus entstehenden Konsequenzen für Ökosystemleistungen und die Gesundheit von Feldfrüchten und Konsumenten essentiell für eine erfolgreiche ökologische Intensivierung ist.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Frankreich, Irland, Niederlande, Polen, Slowakei, Ungarn
Partnerorganisation
Agence Nationale de la Recherche / The French National Research Agency; Narodowe Centrum Nauki (NCN); Slovak Academy of Sciences; epa - Environmental Protection Agency
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner
Professor Peter Batary, Ph.D.; Andrea Cerevková, Ph.D.; Dr. Nicolas Gross; Dr. Emmanuelle Kesse-Guyot; Professorin Ewa Rembialkowska; Adrien Rusch, Ph.D.; Dr. Verena Seufert; Dr. Dara Stanley; Professor Werner Ulrich