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NutriB2: Ernährung als bedeutender Link zwischen Biodiversität und Bienengesundheit
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. Alexander Keller; Professorin Dr. Alexandra-Maria Klein; Professorin Dr. Sara Diana Leonhardt
Fachliche Zuordnung
Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung
Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 428660144
Ein breites Nahrungsressourcenangebot garantiert eine ausgewogene Ernährung und ist folglich essential für die Gesundheit und Fitness vieler Tierarten. Bienen erhalten nahezu alle Nährstoffe von Blüten. Wachstum und Größe ihrer Populationen hängen daher vorwiegend von der Verfügbarkeit, Zusammensetzung und Diversität der Blütenpflanzen in ihrem Lebensraum ab. Erschreckenderweise sind aktuell zahlreiche Bienenpopulationen im Rückgang begriffen, voraussichtlich als Folge abnehmender Diversität und Abundanz sowie des Nährgehalts noch verfügbarer floraler Ressourcen. Wie genau florale Diversität und Zusammensetzung sowie deren Nährgehalt mit Bienengesundheit zusammenhängen, ist jedoch nach wie vor unklar, v.a. für Wildbienen, welche durch Umweltveränderungen noch mehr beeinträchtigt sein können als unsere domestizierten Honigbienen.Im Projekt NutriB2 wollen wir die Expertise ganz unterschiedlicher Wissenschaftler (aus insgesamt sieben Ländern) in Taxonomie, Nährökologie, Chemischer Ökologie, Physiologie, Verhalten, Epidemiologie, Biostatistik und Modellierung dazu nutzen, den Zusammenhang zwischen floraler Diversität, Ernährung und Gesundheit in einem synergistischen Ansatz besser zu verstehen. Darüber hinaus wollen wir zentrale Nährstoffe oder Nährstoffgruppen und deren Verhältnisse zueinander ermitteln und folglich Pflanzenarten aufzeigen, die eine Schlüsselrolle für die ausgewogene Ernährung und damit das Wohlergehen unterschiedlicher Bienenarten spielen. Erst das Wissen um diese Zusammenhänge ermöglicht uns, besser zu verstehen, wie die Zusammensetzung und Diversität von Pflanzen Bienengemeinschaften durch das Zusammenspiel von Ernährung und Gesundheit strukturiert. Es hilft uns darüber hinaus dabei, für Wildbienen geeignete Habitate gezielter zu identifizieren, restaurieren und zu schützen.Wir werden unsere Ergebnisse mit ganz unterschiedlichen Interessenvertretern (z.B. von Firmen, die Blühsamenmischungen herstellen, Imkerverbänden, Landwirten, regionalen und internationalen Naturschutzorganisationen, Schulen und politischen Entscheidungsträgern) teilen und (weiter)entwickeln und dabei auf bestehende Kontakte und Netzwerke zurückgreifen. Unser Ziel ist es, realisierbare Wege aufzuzeigen, um a) semi-natürliche Habitate mit Pflanzen von für Bienen hohen Nährwert zu bewahren oder zu restaurieren, und b) ernährungsphysiologisch ausgewogene Blühsamenmischungen für Bienen zu entwerfen und zu implementieren. Pflanzengemeinschaften mit einem ausgewogenen Nährangebot nutzen darüber hinaus nicht nur Bienen, sondern auch anderen Pflanzen fressenden Organismen sowie höheren trophischen Ebenen. NutriB2 kann folglich nicht nur zu einem besseren Verständnis des bereits bekannten positiven Zusammenhangs zwischen floraler Diversität und Bienengesundheit, sondern darüber hinaus zur Entwicklung effizienterer Schutzmaßnahmen für Bienen und Biodiversität im Allgemeinen beitragen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Belgien, Frankreich, Großbritannien, Österreich, Polen, USA
Partnerorganisation
Agence Nationale de la Recherche / The French National Research Agency; Fonds Wetenschappelijk Onderzoek - Vlaanderen
Research Foundation Flanders (FWO); Narodowe Centrum Nauki (NCN)
Research Foundation Flanders (FWO); Narodowe Centrum Nauki (NCN)
Mitverantwortliche
Professor Dr. Michael Kuhlmann; Dr. Fabrice Requier