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Waldbiodiversität und menschliche Gesundheit
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professorin Dr. Aletta Bonn; Professor Dr. Helge Bruelheide; Professor Dr. Michael Scherer-Lorenzen
Fachliche Zuordnung
Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme
Förderung
Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 428795724
Wälder beherbergen eine Vielzahl von unterschiedlichen Tier- und Pflanzenarten und stellen in den dicht besiedelten Landschaften Europas ein wichtiges Reservoir für Biodiversität dar. Zudem stellen sie wichtige Ökosystemleistungen zur Verfügung, u.a. als Raum für Erholung, was insbesondere in der Nähe von urbanen Zentren eine wichtige Rolle spielt. Wälder und ihre Biodiversität sind aber auch eine Quelle für Risiken und Krankheiten, welche die menschliche Gesundheit beeinflussen, z.B. durch Zecken oder allergieauslösende Pollen.In diesem Projekt soll die Rolle der Biodiversität von mitteleuropäischen Wäldern – mit Fokus auf die strukturelle und funktionelle Vielfalt der Baumarten – auf die menschliche Gesundheit untersucht werden. Dabei sollen vier zentrale Wirkungspfade untersucht werden, welche den Einfluss der Baumartendiversität auf mentale und physische Gesundheit erklären können: (1) via visueller und akustischer Reize, (2) via Vorkommen von Nahrungs- und Medizinalpflanzen, sowie eines angenehmen Mikroklimas für Erholungssuchende, (3) via Vorkommen von Zecken und zeckenübertragener Krankheitserreger, sowie von Raupen mit Brennhaaren, und (4) via Beeinflussung der Pollen-, Feinstaub- und Ozonkonzentrationen. In einem weiteren Arbeitspaket werden die Ergebnisse integriert und anhand von Fallstudien die Konsequenzen daraus für die Bewirtschaftung von stadtnahen Waldgebieten abgeleitet. Diese Fallstudien befinden sich in Bordeaux, Brüssel und Leipzig. Schließlich werden in Workshops mit Interessensvertretern aus Forst, Naturschutz und Medizin Handlungsempfehlungen für die Praxis erarbeitet, sowie die Ergebnisse einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.Dabei soll ein statistisch solides Untersuchungsdesign angewandt werden, welches die Quantifizierung der ursächlichen Rolle der Baumartenvielfalt erlaubt. Dabei werden Erhebungen in Baum-Diversitätsexperimenten, sowie in natürlichen Wäldern unterschiedlicher Diversität durchgeführt. Alle Arbeitspakete werden durch Teams aus Ökologie und Medizin bearbeitet, um eine interdisziplinäre und integrierende Herangehensweise zu garantieren.Insgesamt betrachtet soll „Dr. FOREST“ die Vorteile und Risiken, die die Wald-Diversität für die Gesundheit von Menschen hat, in unterschiedlichen mitteleuropäischen Waldtypen quantifizieren und damit relevante Informationen für Waldbewirtschaftung und Gesundheitsmanagement zur Verfügung stellen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Belgien, Frankreich, Österreich, Polen
Partnerorganisation
Agence Nationale de la Recherche / The French National Research Agency; Fonds Wetenschappelijk Onderzoek - Vlaanderen
Research Foundation Flanders (FWO); Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF); Narodowe Centrum Nauki (NCN)
Research Foundation Flanders (FWO); Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF); Narodowe Centrum Nauki (NCN)
Mitverantwortliche
Professor Dr. Nico Eisenhauer; Dr. Melissa Marselle; Professor Dr. Marcus Panning; Professor Dr. Ulrich Schraml; Professor Dr. Erich Schröger
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner
Professor Dr. Douglas L. Godbold; Dr. Daniela Haluza; Dr. Hervé Jactel; Privatdozent Dr. Bogdan Jaroszewicz; Professor Dr. Bart Muys; Professor Dr. Quentin Ponette; Professor Dr. Kris Verheyen