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„Projekt Kind“: Elterliche Konstruktion des Kindes in seiner Geschlechtlichkeit

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 428864246
 
Das Forschungsvorhaben verortet sich an der Schnittstelle von Geschlechter-, Familien- und Kindheitsforschung, indem es nach (vergeschlechtlichten) elterlichen Bildern, Vorstellungen und Deutungsmustern davon fragt, was eine gelungene Entwicklung des eigenen Kindes ausmacht. Es untersucht die in unterschiedlichen familialen Geschlechterarrangements bei den jeweiligen Eltern vorhandenen handlungsleitenden Kindheitsbilder und die damit jeweils assoziierten Geschlechterbilder, die auf die eigenen Kinder projiziert werden. Vorausgesetzt wird, dass Geschlechter- und Kinderbilder in hohem Maße intrafamilial zugeschrieben werden – auch wenn gleichzeitig gilt, dass es sich um kulturelle, medial vermittelte Vorstellungen handelt, die Eltern sich zu eigen machen. Dabei wird der Fokus auf die Frage gerichtet, inwieweit und in welcher Hinsicht die elterlichen Vorstellungen von geschlechtstypischen Erwartungen durchdrungen sind. Dies geschieht vor dem Hintergrund des Wandels der (bürgerlichen) Familie hin zu einer ‚Aushandlungsfamilie’ und des damit einhergehenden Wandels des Kindes vom Wunsch- zum ‚Projektkind’, dessen Entwicklung und Zukunft vom ‚richtigen’ Handeln der Eltern abhängen. Der Fokus richtet sich insbesondere darauf, ob und inwiefern im Zuge von sich pluralisierenden Familienformen und Erosionen tradierter Geschlechterbilder das Bild eines ,neuen‘ bzw. auf ,neue‘ Weise vergeschlechtlichten Kindes sichtbar wird. Gefragt wird vor allem, ob non-traditionale familiale Geschlechterarrangements (geschlechtsuntypische Arbeitsteilung, involvierte Vaterschaft etc.) mit nicht geschlechtstypisierenden Vorstellungen des gelungenen Kindes korrespondieren oder ob eine spezifische geschlechtliche Rahmung der kindlichen Entwicklung bzw. deren Ausbleiben unabhängig vom geschlechtlichen Arrangement elterlicher Praxis vollzogen wird. Die elterlichen Kindes-Konstruktionen werden entlang folgender drei Dimensionen betrachtet: 1. in Abhängigkeit vom Geschlecht des Kindes, 2. in Abhängigkeit von der privaten Lebensform der Familien und 3. in Abhängigkeit von der Milieuzugehörigkeit. Empirisch sollen bewusste wie unbewusste Leitbilder und Vorstellungen sowie im elterlichen Diskurs kursierende gesellschaftliche Geschlechtervorstellungen und die damit diskursiv verbundenen Praktiken in einem triangulierenden Interpretationsverfahren auf der Basis von qualitativen (Paar-)Interviews und fotografischen Repräsentationen (Familienfotografien) analysiert werden. Die Eltern werden, mit Ausnahme von alleinerziehenden Eltern, gemeinsam interviewt (Paarinterview) und gebeten, maximal zehn Familienfotos zur Verfügung zu stellen. Dieser doppelte Zugang ermöglicht es, sowohl die verbalisierten als auch die im Medium des Bildes repräsentierten Vorstellungen zu erfassen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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