Detailseite
Projekt Druckansicht

Asien gestalten: Produktion und Zirkulation des Wissens

Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 428875336
 
Das Projekt situiert sich in den ‚postcolonial studies‘ und sucht nach Perspektiven, die darüber hinausgehen (‚beyond postcolonial lens‘). Im Zentrum steht die Frage, wie asiatische Auseinandersetzungen mit der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft des asiatischen Kontinents Wissen generieren, das wichtig ist, um Wissensregimes in Frage zu stellen, die als aufoktroyiert betrachtet werden. In diesem Zusammenhang kommt der Suche nach ‚Alternativen‘ und deren kritische Betrachtung eine große Bedeutung zu. Die Zusammenarbeit zwischen deutschen Forschenden sowie ihren Kolleginnen und Kollegen, die in unterschiedlichen Regionen Asiens arbeiten, soll Forschungsansätze hervorbringen, die disziplinäre und regionale Grenzziehungen überschreiten. Es sollen Korpusse des Wissens, Formen der Wissensgenerierung und Vermittlung sowie Orte des Wissens betrachtet werden, welche die Akteure in Asien als relevant ansehen, um sich gegenüber post-kolonialer Dominanz zu positionieren. Das Projekt will (a.) Ähnlichkeiten und Unterschiede in der Wissensproduktion und Vermittlung freilegen; (b.) die darauf bezogen Praktiken vergleichen und (c.) beobachten, wie Konnektivitäten, gegenseitige Beobachtungen und Kollaborationen die verschiedenen Regionen in Asien gestalten. Der hierfür gewählte Ansatz ist multiskalar, indem regionale, nationale und lokale Debatten, auch in deren Verknüpfung, in den Blick genommen werden. Privilegiert sind allerdings die Mikroperspektiven und translokale Konstellationen, die einer sehr guten Kenntnis der asiatischen Sprachen, Kulturen und Religionen erfordern. So wird die Expertise der kleinen Fächer mit den systematischen Perspektiven der Geschichts- und der Sozialwissenschaften zusammengeführt. Das Projekt visiert drei Forschungsgebiete an: Der erste Fokus betrachtet kritische Interrogationen der postkolonialen Forschung. Der zweite Fokus betrachtet die alternativen Diskurse in und über die Wissensproduktion in Asien. Dazu gehören alternative Praktiken der Wissensverbreitung, z.B. in Prozessen des schulischen Lernens sowie solche nicht-kanonischen Formen des Wissens, wie Verkörperlichung, sensorisches und emotionales Wissen. Der dritte Fokus fragt nach den inter-asiatischen (und darüber hinaus) Verflechtungen in der alternativen Wissensproduktion. Dabei soll freigelegt werden, wie Wissenstransfers Verbindungen beeinflussen und wie Wissen sich durch die örtlichen Transfers wandelt. Im Rahmen der Shaping Asia Networking Initiative bringt das Projekt die Expertise von führenden Forschenden zusammen. Diese werden die relevanten Forschungsfelder zusammenführen, Gemeinsamkeiten stärken und innovative kollaborative Forschung auf den Weg bringen. Das Team arbeitet vor allem im Rahmen einer Serie von Workshops zusammen, zwecks einer Zusammenführung von Forschungsergebnissen und zwecks Schärfung methodologischer und analytischer Zugänge. Anvisiert sind zahlreiche gemeinsamen Publikationen und andere Formen öffentlicher Kommunikation.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Indien, Japan, Singapur
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung