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Mittelalterliche Handschriften: Digitalisierung der Bordesholmer Handschriften der Universitätsbibliothek Kiel
Antragstellerin
Dr. Kerstin Helmkamp
Fachliche Zuordnung
Frühneuzeitliche Geschichte
Germanistische Mediävistik (Ältere deutsche Literatur)
Mittelalterliche Geschichte
Germanistische Mediävistik (Ältere deutsche Literatur)
Mittelalterliche Geschichte
Förderung
Förderung von 2019 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 428962445
Das Projektziel ist die Digitalisierung der mittelalterlichen Handschriften aus dem holstei-nischen Augustiner-Chorherrenstift Bordesholm der Universitätsbibliothek Kiel (UB Kiel) der Christian-Albrechts-Universität Kiel (CAU). Der Bestand des ehemaligen Klosters ging 1665 mit der Gründung der Universität Kiel an die UB Kiel über, wo bis heute neben 163 Druckschriftenbänden auch 139 Handschriften erhalten sind. Inhaltlich weisen die Bordesholmer Handschriften ein außerordentlich breites thematisches Spektrum auf, das vielfältige Anknüpfungspunkte für wissenschaftlich hochinteressante Fragestellungen und Forschungsprojekte vor allem für die mediävistischen Fachdisziplinen bietet.Da der Erschließungsstand der Bordesholmer Handschriften lange Zeit nur sehr ungenügend und damit für wissenschaftliche Untersuchungen nicht ausreichend war, wurde der Bestand von der modernen mediävistischen Forschung kaum für Einzelstudien herangezogen. Mit dem Ziel der Zugänglichmachung der Bordesholmer Handschriften für die Forschung stellten die UB Kiel und die HAB einen erfolgreichen Erstantrag bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für den Zeitraum von 2013-2016. Gegenstand des Antrags war es, durch die fundierte Tiefenerschließung eine systematische Arbeitsgrundlage für die Erforschung der Bordesholmer Handschriften zu schaffen. Für die erste dreijährige Projektphase war die Bearbeitung von 70 mittelalterlichen Hand-schriften geplant. Im Anschluss daran haben die UB Kiel und die HAB einen erfolgreichen Folgeantrag für den Zeitraum von 2016-2019 zur Tiefenerschließung der verbliebenen 69 Handschriften bei der DFG gestellt.Ein wichtiges Desiderat ist nach wie vor noch offen: die Digitalisierung der Bordesholmer Handschriften. Schon seit längerem sind die immer stärker digital arbeitenden Geistes- und Kulturwissenschaften vor allem in interdisziplinär ausgerichteten nationalen bzw. internationalen Forschungs- und Arbeitsvorhaben auf die orts- und zeitunabhängige Verfügbarkeit ihrer Quellen als unverzichtbare Arbeitsgrundlage dringend angewiesen. Vielfach besteht der Bedarf, die Digitalisate gemeinsam bearbeiten zu können, z.B. zur Ergänzung von Textsammlungen, bei ihrer Erschließung, Annotation und Transkription (jeweils in Abhängigkeit von den technischen und rechtlichen Möglichkeiten der jeweili-gen Arbeitsumgebungen). All dies ist im Fall der Bordesholmer Handschriften derzeit nicht möglich, da sie nur vor Ort in der UB Kiel im Lesesaal während der Öffnungszeiten der Zentralbibliothek eingesehen werden können. Nach ihrer Digitalisierung wären sie hingegen orts- und zeitunabhängig online frei verfügbar und somit in Projekte und Vor-haben einzubinden und zu bearbeiten. Die in den DFG-Projekten erstellten Beschrei-bungen würden dabei mit den Digitalisaten verlinkt, so dass alle wichtigen Informationen an einer Stelle verfügbar wären.
DFG-Verfahren
Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)