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Aufmerksamkeitsintensität: Phasische Alertness in visueller Wahrnehmung

Antragsteller Dr. Christian H. Poth
Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2020 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 429119715
 
Damit Menschen mit der Umwelt interagieren können, muss ihr Gehirn bereit sein, auf externe Informationen zu reagieren. Durch externe Reize (Alerting cues oder Warnsignale) kann diese Bereitschaft kurzfristig erhöht werden, was als phasische Alertness (“Alarmiertheit”) bezeichnet wird. In perzeptuellen und kognitiven Aufgaben zeigt sich phasische Alertness in Leistungsverbesserungen für Zielreize, denen Alerting cues vorausgehen, verglichen mit Zielreizen, für die das nicht der Fall ist. Im Gegensatz zu klassischen Annahmen zeigen aktuelle Studien, dass phasische Alertness nicht nur Antworten im offenen Verhalten beschleunigen, sondern bereits die Enkodierung visueller Information für die Wahrnehmung verstärken. Wie dies geschieht und welche reizgetriebenen (bottom-up) und aufgabenbasierten (top-down) Faktoren darauf Einfluss nehmen ist jedoch noch völlig unklar. Das vorliegende Forschungsprojekt adressiert diese Probleme in drei Experimentallinien. Visuelle Enkodierung wird dabei mittels gut erprobter Methoden erfasst, die auf Bundesens (1990) "Theory of Visual Attention" basieren. Die erste Linie zielt darauf ab, bereits etablierte visuelle und auditive Alerting-Effekte und deren reizgetriebene Einflussgrößen detaillierter zu vermessen. Auf dieser Grundlage untersuchen die zweite und dritte Linie, wie Alerting-Effekte durch die Aufgabe beeinflusst werden können. Dabei testet die zweite Linie, ob und wie Alerting-Effekte durch Prioritäten der Aufmerksamkeitszuweisung verändert werden, die die als Alerting cues verwendeten Reize betreffen. Komplementär dazu untersucht die dritte Linie, ob und wie Alerting-Effekte von den Aufmerksamkeitsprioritäten der Informationskanäle abhängen, innerhalb derer Alerting cues auftreten. Zusammengenommen zielt das Forschungsprojekt darauf ab, eine neue empirische Basis für mechanistische Modelle phasischer Alertness bereitzustellen und so Anwendungen von Warnsignalen für bevorstehende visuelle Wahrnehmung zu fördern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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