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Erzählung, Erwartung, Erfahrung von Möglichkeiten: Interaktive Vermittlungsform der Projektergebnisse mit Entwicklung eines digitalen Spiels

Fachliche Zuordnung Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Theater- und Medienwissenschaften
Förderung Förderung von 2019 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 429281822
 
Eine allgemeinverständliche Vermittlung von Forschungsergebnissen ist weder in der Romanistik noch in den kulturwissenschaftlich ausgerichteten Disability Studies der Normalfall. Gerade bei gesellschaftspolitisch folgenreichen Themen wie der Modifikation negativer Vorstellungsbilder von Behinderung ist eine Entwicklung von Vermittlungsformaten jedoch ein dringendes Desiderat, denn es entspricht dem Auftrag der UN Convention on the Rights of Persons with Disabilities von 2006. In diesem Sinne versteht sich das vorliegende Projekt als Anschlussprojekt zu dem von der DFG geförderten Projekt „Erzählung, Erwartung, Erfahrung. Behinderung im zeitgenössischen europäischen Theater und Film“. Ziel ist es, einen interaktiven Parcours zu entwickeln, der die zentralen Ergebnisse des Forschungsprojektes einem breiten Publikum spielerisch vermittelt und auf dem projekteigenen Blog kostenfrei zur Verfügung stellt. Ein weiteres Ziel des Projektes ist, den Prozess der Entwicklung des Parcours zu dokumentieren, theoretisch zu verankern und methodisch zu reflektieren. Das vorliegende Projekt bezieht sich eng auf die im Vorläuferprojekt gewonnenen Analyseperspektiven „Erzählung“, „Erwartung“ und „Erfahrung“. Das Korpus bilden Theateraufführungen und Filme aus verschiedenen europäischen Ländern mit Schauspieler:innen mit „geistiger“ Behinderung. Bei der Vermittlung der Projektergebnisse wird davon ausgegangen, dass eine gezielte Lenkung der Lesarten von Theateraufführungen und Filmen neue Vorstellungsbilder von Behinderung hervorbringen kann. Der zu entwerfende Parcours enthält entsprechend vier Elemente: (1) „Arbeit mit Wahrnehmungs- und Verstehensschablonen (Theorievermittlung)“, (2) „Arbeit mit Filmstills bzw. kurzen Szenen (Erwartungen)“, (3) „Durchspielen von Alternativverläufen von Geschichten (Erzählungen)“ sowie (4) „Reflexionen der Erfahrungen“. Der dritte Schritt des Parcours umfasst die Erarbeitung eines Prototyps für ein Lernspiel, dessen Vollentwicklung im Anschluss an das Projekt beantragt werden soll. Dafür wird mit dem Spielentwickler Playing History zusammengearbeitet. Zielgruppe des Parcours sind Personen, die den Parcours als Ergänzung zu Seminaren an Universitäten und Bildungseinrichtungen spielen, aber auch sonstige Erwachsene, die aus eigener Motivation mehr über ihre Vorstellungsbilder von „geistiger“ Behinderung erfahren wollen. Begleitet werden alle vier Elemente des Parcours von theoretischen Auseinandersetzungen mit game based learning bzw. Vorstellungsbildern von „geistiger“ Behinderung allgemein. Dabei soll das Projekt insbesondere den Beitrag von film- und theaterwissenschaftlichen Analysen für grundlegende Fragen der Disability Studies herausarbeiten. Die prozessbegleitende Reflexion erörtert entsprechend die spielbasierte Vermittlung von Forschungsergebnissen und die Rolle der Theater-/Filminterpretation als Vermittler innovativer Vorstellungsbilder von Behinderung.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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