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Raschis Bibelauslegung im Jalkut Schimoni zu den Psalmen.

Fachliche Zuordnung Religionswissenschaft und Judaistik
Förderung Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 429532817
 
Sowohl der Autor des Jalkut Schimoni, eines monumentalen Bibelkommentars zur gesamten hebräischen Bibel, als auch Raschi (Rabbi Schlomo ben Jitzchak, gest. 1105), der bedeutendste jüdische Bibelkommentator, greifen bei ihrer Bibelauslegung auf Talmud und Midrasch als Quelle zurück. Es wird allgemein angenommen, dass der Jalkut Schimoni nach Raschi entstand. Da Raschi bei seiner Kommentierung der hebräischen Bibel eine Auswahl aus Talmud und Midrasch bietet und diese Quellen oft nicht wörtlich, sondern kondensiert präsentiert, ist es auffällig, dass Übereinstimmungen bei der Wiedergabe rabbinischer Quellen bei Raschi und im Jalkut Schimoni zu finden sind. Da der Autor des Jalkut Stellenangaben zu seinen Quellen aus Talmud und Midrasch angibt, er aber Raschi nicht als Quelle benennt, gibt es Klärungsbedarf darüber, ob eine direkte Abhängigkeit des Jalkut von Raschi besteht. Es ist daher zu klären, wie Raschi und der Autor des Jalkut die jüdische Traditionsliteratur rezipieren, wo und warum sie übereinstimmen. Das beantragte Projekt wird für die Auslegungsgeschichte der hebräischen Bibel, als auch für die mittelalterliche jüdische Kulturgeschichte in West- und Mitteleuropa von grundlegender Bedeutung sein, da sowohl Raschi als auch der Jalkut als die meistgelesenen jüdischen Auslegungswerke zur Bibel im aschkenasischen Kulturraum gelten, über deren Einfluss aufeinander bislang wenig bekannt ist.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Österreich
Kooperationspartnerin Professorin Dr. Ursula Ragacs
 
 

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