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Soziale Selektivität von Wohnstandortentscheidungen im Hinblick auf Grünräume und ihre Auswirkungen auf die Lebensqualität
Antragstellerin
Professorin Dr. Stefanie Kley
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung seit 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 430171901
Studien zur Umweltgerechtigkeit konzentrieren sich bislang auf die sozial ungleiche Verteilung von Umweltrisiken, wie Luft- und Trinkwasserverschmutzung, während die Verteilung von positiven Umweltgütern wenig erforscht ist. Städtische Grünräume erfahren angesichts steigenden Bebauungsdrucks und zunehmend heißer Sommer auch in deutschen Städten große Wertschätzung in der Bevölkerung. Wir untersuchen die Verteilung und die sozialen Funktionen von städtischem Grün (Parks, Straßenbäume, private Gärten und Uferzonen) in der Wohnbevölkerung differenziert nach sozialen Schichten exemplarisch in zwei deutschen Großstädten. Dabei bauen wir auf Befunden aus der ersten Projektphase auf. Wir konnten zeigen, dass ein Mangel an Grün in der direkten Wohnumgebung mit einer geringeren Lebenszufriedenheit einhergeht und in bestimmten Lebensphasen Umzugsüberlegungen anstößt; und dass die Wohnzufriedenheit in der Arbeiterklasse stärker mit einem grünen Fensterausblick zusammenhängt als in den oberen Klassen. Diese Befunde wollen wir erhärten, indem wir neben den Befragungsdaten objektive Strukturdaten über geo-kodierte Adressen anspielen und auswerten. Darüber hinaus sollen die sozialen Funktionen von Grünräumen näher untersucht und die Nutzung von Grünräumen durch die Angehörigen verschiedener sozialer Schichten systematisch beschrieben werden. Im Einzelnen verfolgen wir mit dem beantragten Fortsetzungsprojekt vier Ziele: (1) Deskription der Grünraumnutzung in der Wohnumgebung (diverse Aktivitäten in Parks, Feldern, Wäldern, Uferzonen) durch die Angehörigen verschiedener sozialer Klassen und differenziert nach Lebensphasen(2) Tiefergehende Analyse der Rolle städtischer Grünräume und Bestimmung der „richtigen Menge an Grün“ für die Wohn- und Lebenszufriedenheit verschiedener sozialer Klassen und differenziert nach Lebensphasen, auch auf der Basis objektiver Daten mit geo-kodierten Wohnadressen. (3) Analyse sozialer Funktionen städtischer Grünräume, differenziert nach sozialen Klassen und Lebensphasen, insb. im Hinblick auf die emotionale Verbundenheit und den Stellenwert städtischer Grünräume als symbolisches Kapital.(4) Archivierung der Daten zur NachnutzungDie Daten werden zum Ende der Projektlaufzeit anonymisiert und an das Datenarchiv der GESIS übermittelt, inklusive einer ausführlichen Datenbeschreibung und detaillierter Codebücher für die beiden Befragungswellen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen