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Im Spiegel der Europaischen Nachbarschaft(spolitik): Geographische lmaginationen einer Komplexen Makroregion

Fachliche Zuordnung Humangeographie
Förderung Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 430292298
 
Die Europäische Union befindet sich in einer Phase erheblicher räumlicher und sozialer Umstrukturierung: sie hat sich durch den Beitritt von 14 ost- und südeuropäischen Ländern seit 2004 territorial vergrößert und sich mit dem Lissabon-Vertrag eine neue Verfassung gegeben; gegenwärtig versucht sie mit der Finanzkrise und dem Aufkommen von Nationalismus und Autokratie umzugehen. Gleichzeitig muss die EU erstmals den Verlust eines Mitglieds bewältigen. Dadurch verändert sich auch ihre „Nachbarschaft“ – nicht nur in Form von Beitritten oder Austritten (Brexit), sondern auch angesichts geopolitischer Transformationen wie des Konflikts in der Ukraine, den Folgen der arabischen Revolutionen (einschließlich der Kriege in Syrien und Libyen) und den Machtbestrebungen der Türkei, Russlands, Irans und einiger arabischer Staaten.Die sozio-räumliche Ausprägung der Makroregion um die EU, oft als "europäische Nachbarschaft" bezeichnet, hat sich daher erheblich verändert - und damit auch die Beziehungen zwischen EU-Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern innerhalb dieser Makroregion. Auch jenseits der EU und ihrer Nachbarschaft sind scheinbar stabile makroregionale Ordnungen der Welt im Wandel. Diese Transformationen globaler makroregionaler Ordnungen und die sich verändernde Bedeutung "Europas", der EU und der Beziehungen zu ihren Nachbarn stehen im Mittelpunkt dieses Projekts. Vor diesem Hintergrund untersuchen wir geographische Imaginationen über sozioräumliche Formen und Interaktionsräume innerhalb dieser Makroregion. Im Fokus stehen fünf Schlüsselländer in und um die EU (Frankreich, Deutschland, Türkei, Tunesien und Großbritannien) und drei Ebenen der geopolitischen Analyse (Hochschulsysteme, politische Akteure und massenmediale Diskurse).Dabei bringen wir unsere heterogene nationale und theoretische Expertise zusammen und tragen zu aktuellen akademischen Debatten über Makroregionalisierung, Europäisierung, Sozioräumlichkeit der EU und ihrer internationalen Identität und Rolle bei. Dies beinhaltet die Beziehungen der EU zu ihrer Nachbarschaft und die sozio-räumlichen Ausprägungen einer größeren Makroregion um die EU. Konkret verfolgen wir zwei Ziele: Erstens versuchen wir eine umfassende und doppelt-komparative Darstellung der vorherrschenden geographischen Imaginationen zwischen fünf Ländern und drei Ebenen zu entwickeln. Zweitens beabsichtigen wir zusätzlich zu den wissenschaftlichen Ergebnissen nicht nur geopolitische Akteure auf diesen Ebenen zu untersuchen, sondern aktiv mit diesen zusammenzuarbeiten und so an der Entwicklung von Zukunftsvisionen zur sozio-räumlichen Ausprägung der Makroregion beizutragen. Eine solche Zusammenarbeit mit ForscherkollegInnen, Think Tanks, politischen Akteuren und JournalistInnen ist ein wesentlicher und dauerhafter Teil dieses Projekts, der eine breite öffentliche Sichtbarkeit und politischen Einfluss durch die Einbeziehung dieser Akteure in den Forschungsprozess gewährleistet.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich, Tunesien
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner Professor Dr. Claude Grasland; Dr. Betty Rouland
 
 

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