Imaginäres Rom: Utopie und Imperium in der spätrepublikanischen und augusteischen Literatur
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Das wichtigste Ergebnis des Projekts ist die Fertigstellung einer Monographie (Imaginary Rome: Poetry and Empire in the Republican and Augustan Periods). Das Buch ist eine nahtlose Fortsetzung meiner 2022 veröffentlichen Monographie zur griechischen Literatur (Greek Literature and the Ideal: The Pragmatics of Space from the Archaic to the Hellenistic Age). Die Geschichte der nicht-dramatischen römischen Dichtung von Ennius bis Ovid wird als eine neue Entwicklungsstufe dessen untersucht, was im vorherigen Buch als „literarische Raumpragmatik“ bezeichnet wurde. Mein Hauptziel ist zu zeigen, dass die Funktion der römischen Dichtung, im Einklang mit deren griechischen Ursprüngen, vor allem in der Erschaffung schematischer / idealisierter Orientierungsmodelle politischer Räume bestand. Die Geschichte der römischen Dichtung erscheint laut meiner Untersuchung als Prozess der Transformation der von den literarischen Vorgängern (sowohl den griechischen als auch den lateinischen) ererbten Modi der „Raumpragmatik“ zum Zwecke der Konzeptualisierung der Verschiebungen, die der politische Raum des römischen Reichs im Laufe von dessen Geschichte durchläuft. Diese Herangehensweise erlaubt mit, die für die römische Dichtung prägende, geradezu obsessive Zurschaustellung der eigenen Unzertrennlichkeit von literarischen Modellen als ein zutiefst imperiales Phänomen zu begreifen: der intertextuelle Dialog, den jeder römische Dichter mit seinen zahlreichen Vorgängern veranstaltet, lässt sich nach meiner Interpretation als eine Manifestation dessen verstehen, was man am ehesten als „diachrone Interspatialität“ beschreiben könnte – eine mit der imperialen Erweiterung Roms einhergehende Absorption der durch die griechische Literatur hervorgebrachten Raummodelle in die römische Dichtung sowie eine ähnliche „Umformatierung“ früherer poetischer Darstellung des politischen Raums des römischen Reiches zu immer neuen Versionen des „imaginären Rom.“ Das Buch besteht aus einer Einleitung und sieben chronologisch angeordneten Kapiteln, in denen es um Ennius, Catull, Lukrez, Vergil, Horaz, Properz und Ovid geht.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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„Ovids wohl komponiertes Leben.“ In: Möller, M. (Hrsg.) Ovid-Handbuch. Stuttgart 2020, 162-166.
Alexander Kirichenko
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„Sex, Macht und Fiktion in den Metamorphosen Ovids.“ Thersites: Journal for Transcultural Presences and Diachronic Identities from Antiquity to Date, 11 (2020), 97-116.
Alexander Kirichenko
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Callimachus Romanus. Inventing Origins? Aetiological Thinking in Greek and Roman Antiquity, 65-100. BRILL.
Kirichenko, Alexander
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Ovids Amores und die römische Liebesdichtung. Ovid-Handbuch, 46-52. J.B. Metzler.
Kirichenko, Alexander
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The Transformations of the Writing Body: Rhetoric, Monumental Art, and Poetry in Ovid’sMetamorphoses. Symbolae Osloenses, 95(1), 104-158.
Kirichenko, Alexander
