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Ein Spaziergang im Park: Eine Studie zum emotionalen Mimikry in einem ökologisch validen Kontext

Antragstellerin Professorin Dr. Ursula Hess
Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung von 2019 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 431077921
 
Für positive soziale Beziehungen ist es wichtig, auf das Erleben und den Ausdruck von Emotionen anderer, situational angemessen zu reagieren. Eine fundamental bedeutsame Form der Reaktion ist emotionale Mimikry – die Imitation des Emotionsausdrucks des Interaktionpartners. Mimikry wird, wegen seiner wichtigen Rolle für soziale Nähe oder Affiliation, auch als “sozialer Klebstoff” bezeichnet. Menschen ziehen es vor diejenigen zu imitieren, die ihnen nahe sind, und wollen denjenigen nahe sein, die sie imitieren. Die “Emotional Mimicry in Social Context” Theorie von Hess und Fischer (2013) betont die Wichtigkeit des sozialen Kontexts als Moderator der Absicht Nähe zu suchen und damit der Mimikry. Das geplante Projekt will diesen Ansatz um einen bisher vernachlässigten Aspekt, die situational ausgelösten Emotionen, erweitern, um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass Interaktionen typischerweise in emotional gefärbten Situationen stattfinden und diese wiederum den Wunsch nach Nähe beeinflussen. Das geplante Projekt untersucht den Einfluss des emotionalen Zustands des Beobachters und der affiliativen Charakteristiken des Interaktionspartners in einem ökologisch validen Setting, in dem Emotionen durch Umgebungsstimuli ausgelöst werden. In einem virtuellen „Parkspaziergang“, treffen Probanden auf emotionsauslösende Situationen und sehen dort andere Personen (Eigen- versus Fremdgruppen, Personen mit affiliativen/dominanten Gesichtern), die situations(un)angemesse Emotionen zeigen (Freude, Trauer, Ärger).Wir erwarten, dass der affektive Zustand in dem Probanden ihre virtuellen Interaktionspartner treffen, die Angemessenheit deren Emotionsausdrücke, sowie deren affiliativer Charakteristiken, den Wunsch nach Nähe und damit emotionales Mimikry der Probanden moderieren. Spezifisch negative, hocherregende Situationen, sollten wenig mimikryförderlich sein, mit Ausnahme der Mimikry von hochaffiliativen Eigengruppenmitgliedern. Dagegen sollte in angenehmen Situationen, wenn Probanden mehr psychologische Ressourcen haben, die situationsangemessenen Ausdrücke auch wenig näheinladender Personen (Fremdgruppenmitglieder, wenig affiliative Personen) imitiert werden. Das geplante Projekt untersucht Mimikry mit einem neuen, innovativen Ansatz der uns erlaubt eine wichtige Lücke in unserem Verständnis dieses zentralen Menschen verbindenden Faktors in der sozialen Interaktion zu schließen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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