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Unterstützung des selbstgesteuerten Lernens von Schülerinnen und Schülern im Museum durch motivationale und metakognitive Prompts
Antragstellerin
Professorin Dr. Doris Lewalter
Fachliche Zuordnung
Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung
Förderung von 2019 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 431439382
Das Ziel von schulischer Bildung ist es, das Fundament für lebenslanges Lernen sowie die aktive Teilhabe an gesellschaftlichen Prozessen und der Mitgestaltung der eigenen Lebensumwelt zu legen (Düx & Sass, 2005; KMK, 2004, S.6; s. auch Ausführungen zur Nachhaltigen Bildung und lebenslangen Lernen im Lehrplan Plus Gymnasium in Bayern). Hierfür stellt die Fähigkeit zur selbständigen Wissensaneignung nicht nur im schulischen Kontext, sondern auch in anderen, informellen Lernkontexten eine wichtige Voraussetzung dar (Hungerland & Overwien, 2004). An dieser Stelle setzt das beantragte Forschungsvorhaben an. Ziel ist es die Eignung instruktionaler Prompts als effektive Unterstützungsmaßnahmen für das Erlernen und Einüben des selbstgesteuerten Lernens von Schülerinnen und Schülern im naturwissenschaftlich-technischen Museum zu untersuchen. Dazu soll im Rahmen einer quasiexperi¬mentellen Studie im Pretest-Posttest-Follow-Up Design analysiert werden, welche Effekte unterschiedliche Arten von Prompts [(1) metakognitiv, (2) motivational, (3) metakognitiv + motivational, (4) keine Prompts als Kontrollgruppe] sowohl auf kognitive und motivationale Lernprozessmerkmale als auch auf direkte und mittelfristige kognitive und motivationale Lernergeb¬nisse im Museum haben. Die vier übergeordneten Forschungsfragen beziehen sich auf die Effekte der unterschiedlichen Prompts auf (a) die Lernprozesse, (b) die Lernergebnisse, (c) die Zusammenhänge zwischen den Prozess- und Ergebnisvariablen und (d) den moderierenden Einfluss kognitiver und motivationaler Merkmale der Lernenden in Abhängigkeit der unterschiedlichen Promptarten. Bei den untersuchten Prozessmerkmalen handelt es sich auf kognitiver Seite um das Lernverhalten im Sinne des Engagement-Levels, also der Interaktion der Lernenden mit den Exponaten und Mitlernenden. Auf motivationaler Seite wird die inhaltliche Relevanzwahrnehmung, das motivationsrelevante Erleben und das situationale Interesse untersucht. Bei den berücksichtigten Ergebnisvariablen handelt es sich um die Wissensveränderung sowie die Motivation. Damit ermöglicht die Studie eine gemeinsame Betrachtung kognitiver und motivationaler Lern-prozesse und -ergebnisse sowie deren wechselseitiger Bezüge und gibt differenzierte Einblicke in die Wirkung instruktionaler Unterstützungsmaßnahmen, die in ihrer Ausgestaltung den spezifischen Merkmalen der Lernumgebung Museum Rechnung tragen. Mit der Analyse der oben dargestellten Zielsetzungen erweitert die geplante Studie den aktuellen Forschungsstand zum Lernen im Museum im Rahmen von Schulklassenbesuchen maßgeblich und kann, im Sinne einer anwendungsbezogenen Grundlagenforschung, einen wesentlichen Beitrag zum besseren Verständnis kognitiver und motivationaler Merkmale selbstgesteuerter Lernprozesse von Schülerinnen und Schülern in informellen Kontexten wie Museen sowie deren effektiver Unterstützung leisten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen